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DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT

10 Gedanken, die du dir während deines ersten Praxisprojektes machen wirst

von LAURA SARAU am 02.02.2017

#1 Wann werden ENDLICH die Projektbeschreibungen im Mail-Postfach liegen?

Es ist Ende September und ich reise noch durch Mittelamerika. Genauer gesagt habe ich gerade Panamas Karibikküste erreicht, als endlich die Beschreibungen unserer ersten Praxisprojekte im Mail-Postfach liegen. Wir dürfen drei Prioritäten angeben. Meine erste Wahl steht schnell fest: „Distributed Content – Chance oder Risiko für Publisher?“. Partner dieses Projektes ist das Greenhouse Innovation Lab von Gruner + Jahr. Ein aus Medienmanagement-Sicht interessantes und zukunftsorientiertes Thema und ein innovativer Kunde klingen nicht nur für mich vielversprechend. Einige Tage später steht unser Team fest. Auch Kelly Nodler, Hanna Rothacher, Pascal Stefan und Melanie Sum haben dieses Projekt als ihre „Prio 1“ gewählt – beste Voraussetzung also, um motiviert in die nächsten zwei Monate zu starten.

#2 Oh Gott, hoffentlich sind das Team, der Kunde UND das Projekt cool!


Schon eine Woche später sitzen wir mitten in der Schanze im Greenhouse-Büro – schöne Aussicht über Hamburg und Kaffee inklusive. Mit am Tisch befinden sich Jens Uehlecke, Managing Director des Innovation Labs, Yannik Monien, Projektleiter (sowie ehemaliger HMSler) und Simon Meyborg, Senior Technologist. Am Ende des Kick-Off-Meetings wissen wir, was das Greenhouse genau macht, mit wem wir es zu tun haben werden, dass alles nett und per „Du“ laufen wird, wir uns jeden Freitag in diesem Konferenzraum wieder treffen werden und dass das Thema Distributed Content unendlich groß, weit und tief ist. Kurzgesagt: Wir wissen, dass viel Neues vor uns liegt, aber noch nicht, wo wir anfangen sollen.

#3 Was sollen wir nun genau tun?


Der Projektauftrag sieht vor, dass wir klassisch Markt, Strategie und Umsetzung analysieren. Dabei sollen auch amerikanische Publisher, neue Plattformen und aktuelle Trends beachtet werden.

#4 Was zur Hölle ist Distributed Content jetzt genau und was bedeutet das?


Nach den ersten Analysen kennen wir viele Plattformen und US-Publisher, die sich teilweise ausschließlich auf Distributed Content stützen, und wissen auch, was dies bedeutet: Distributed Content meint nämlich das ausschließliche Publizieren von digitalen Inhalten abseits der eigenen Homepage. Journalistische Produkte werden also direkt bei Facebook, Google und Co. veröffentlicht und die Leser werden nicht mehr auf die owned & operated Homepage der Publisher gezogen. Als angehende Medienmanager ist uns daher sofort bewusst, dass bestehende Geschäftsmodelle, inklusive aktueller Monetarisierungsstrategien, angepasst werden müssen.

# 5 Ist das wirklich der beste Weg zum Ziel?


Wir beginnen mit Markt- und Wettbewerbsanalysen. Unser eigentlicher Plan sah vor, danach Experteninterviews zu führen. Jedoch merken wir während unserer Analysen immer wieder, dass wir an unsere Grenzen stoßen und richtige Insights benötigen, um weiterzukommen. Daher ziehen wir die Interviews vor. Wir nutzen unsere LinkedIn-Accounts und kontaktieren Growth Manager, Journalisten, Präsidenten, Dozenten, Digital-Strategen und eine ganze Menge mehr. Dank hoher Rücklaufquote sind die nächsten Wochen mit Telefonaten, Treffen und Skype-Dates gespickt. Einige unserer Kontakte von NowThis, Mic, Sweet, Harvard Business School und Co. geben viel preis, andere weniger. Aber aus allen Interviews können wir Erkenntnisse ziehen, die unsere Recherchen beschleunigen, vertiefen oder auch in andere Richtungen lenken.

#6 Wie soll das nur alles funktionieren?


Inzwischen ist mehr als die Hälfte der Bearbeitungszeit vergangen und wir sind zu Distributed Content-Experten herangewachsen. Mit wem wir auch sprechen oder wo wir uns auch befinden, immer wieder springt uns das Thema in irgendeiner Form ins Auge. Umso schwerer fällt es uns, einen Strich zu ziehen. Immer wieder und bis zum letzten Tag kristallisieren sich Themen heraus, auf die wir in der Präsentation nicht verzichten wollen.

#7 Was ist das für 1 Life?


Wie sollen wir bloß diese Masse an Inhalten in einer Stunde präsentieren? Ein Treffen mit Frau Meier schafft Klarheit und Herr Rott hilft uns kurz vor knapp beim letzten Schliff. Die letzte Woche schweißt uns nochmal zusammen. Und dann stehen wir wieder im Schanzenbüro, es ist wieder Freitag, wieder 9:00 Uhr. Diesmal sind wir jedoch die Redner, die Runde ist etwas größer und neben bestem Ausblick und Getränken ist diesmal auch ein wenig Aufregung inklusive. Denn unsere Präsentation im Greenhouse liegt vor unserer internen Präsentation in der Uni.

#8 Surprise, surprise!


Obwohl Jens, Yannik und Simon aufgrund unserer wöchentlichen Treffen vieles bereits kennen, können wir die drei auch Anfang Dezember mit unseren „7 Dingen, die du tun musst, wenn du 2017 Distributed Content machen willst“ überraschen. Der Kunde ist zufrieden und wir sind es auch. Im Januar werden wir noch einmal im Greenhouse sein, um alles nochmal in Ruhe und mit ausreichend Zeit durchzugehen und einen Blick in unser angefertigtes Factbook zu werfen.

#9 You can call me an expert!


Sich so tief in ein Thema einzuarbeiten, immer wieder neue Teilthemen anzustoßen, neue Verbindungen zu knüpfen und sich dabei stetig in einem extrem relevanten Feld für den Medienmarkt aufzuhalten: Das hat uns allen sehr viel Spaß gemacht.

#10 Frau Meier hat einfach recht ...


Beim nächsten Mal werden wir wohl alle versuchen, eher in Endprodukten zu denken, früher Folien zu scribblen und immer eine Antwort auf „So what?!“ parat zu haben!