Auf der Suche nach dem Superdealer – Ein Praxisprojekt mit echter Praxis

Manche Studienpraxisprojekte können etwas theoretisch sein – nicht aber das Praxisprojekt mit der Hamburger Morgenpost, auch MOPO genannt Beim gemeinsamen Kick-Off-Termin mit Arist von Harpe (Geschäftsführer) und Jan Lammers (Vertriebsleiter) wurde schnell klar: Wir – Antonia Wolfram, Frederic Bozada und Claudia große Siemer – sollen uns in den Kiosken vor Ort einen Eindruck verschaffen und nicht nur über Literatur brüten. In Corona-Zeiten kam uns das als eine willkommene Abwechslung vor, denn wir waren es leid nur vor dem Bildschirm zu sitzen.

Bei Schnee, Sonnenschein und Kälte waren wir (HMS-Team) & Volker Schimkus (MOPO) unterwegs

Ab der ersten Woche hieß es für uns also: raus ins Feld! Bei den unterschiedlichsten Witterungsbedingungen liefen wir durch Hamburg und notierten erste Beobachtungen am Verkaufstresen der Händler*innen in unseren Wohnvierteln. Im Zuge dessen kam die Hypothese auf: Wenn ein*e Kioskverkäufer*in die MOPO selbst gut findet, dann verkaufen sie davon auch mehr. Mit der Unterstützung durch die MOPO erarbeiteten wir schließlich einen Prototypen, den wir den ‘Superdealer Club’ nannten. Bei der Idee handelt es sich um einen Händler*innen-Club, der eine Gruppe an Kioskbesitzer*innen mit exklusiven und tagesaktuellen Nachrichten bespielt. Zusätzlich konnten wir mit Leitfadengesprächen systematisch Fragen zur Wahrnehmung der MOPO stellen. Vier Wochen waren wir nun im Stadtteil Altona auf der Suche nach unseren Superdealern. Zugegeben: Nicht alle Händler*innen waren begeistert von der Idee („Das bringt doch nichts. Niemand liest mehr Zeitung“). Die meisten Ladenbesitzer*innen waren aber sehr positiv und spendierten uns einen warmen Tee oder heißen Kaffee zum Aufwärmen. Generell wurden wir häufig warm unterstützt und deshalb haben wir auch trotz Schneesturms in kurzer Zeit ein Mehrzahl der Händler*innen besucht, Interviews geführt und Superdealer gewonnen.

Unter dem Motto ‘Trial and error’ näherten wir uns dem Projektziel. Unser Prototyp war selbstverständlich nicht perfekt, aber gut genug, um vertriebsrelevante Eindrücke zu vermitteln und beim abschließenden Kontrollgruppenvergleich aufzuzeigen, dass eine Stabilisierung des Zeitungsverkaufes über diesen Weg durchaus möglich ist. Am Ende des Projekts sind wir auf jeden Fall um eine Schippe an Erfahrung reicher. Wir haben mehr über das Thema Vertrieb im Zeitungsverlag gelernt, die aktuelle Situation von Händler*innen spürbar wahrgenommen, haben einen Prototypen entwickelt und getestet, uns in Verkaufsgesprächen probiert und selbstverständlich unsere Zoom-Skills verbessert.

Darüber hinaus war die Zusammenarbeit mit der MOPO ein echter Gewinn für uns. Bei den Meetings beantworteten uns Arist von Harpe und Jan Lammers mit viel Geduld alle Fragen, schliffen Ideen und stellten Ressourcen bereit. Unsere Abschlussergebnisse erfuhren auch eine positive Resonanz. Wir wurden gebeten, unsere Erkenntnisse den Mitarbeitenden aus Marketing, Vertrieb und Redaktion vorzustellen. Das empfanden wir als großes Lob für unseren Einsatz!

Wir bedanken uns bei Arist von Harpe, Jan Lammers und allen helfenden Händen der MOPO für die Zusammenarbeit!