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Jan Bechler über Gründung: „Du brauchst das Mindset, Krisen immer meistern zu können“

Finc3 Team

Tim Nedden, Jan Bechler und Björn Sjut von Front Row

Jan Bechler, Tim Nedden und Björn Sjut haben nach ihrem Studium im Digital- und Medienmanagement an der HMS eine Agentur für Digitalmarketing gegründet. Sie waren damit eine der ersten Agenturen, die Amazon-Consulting und Performancemarketing angeboten haben. Mittlerweile sind die drei Gründer international erfolgreiche Unternehmer. Jan erzählt uns im Interview, wie die Gründung ablief, warum der internationale Weg von Anfang an klar war und welche Rolle Resilienz bei einer Gründung spielt. Außerdem gibt er Tipps für alle, die selbst gründen wollen.

Jan, du hast mit deinen beiden Kollegen Tim Nedden und Björn Sjut finc3 gegründet. Jetzt heißt ihr ganz frisch Front Row – was macht ihr genau?

Jan Bechler: Wir bündeln mit diesem Schritt unsere Leistungen in den Bereichen E-Commerce, Performancemarketing, Social Commerce, Business Intelligence und B2B-Performancemarketing. Denn wir wollen uns als Unternehmen noch globaler aufstellen. Unsere Kunden sind über die ganze Welt verteilt – der Schritt, unsere Tochterfirmen wie auch finc3 zu einer globalen Gruppe namens Front Row zusammenzuschließen, bündelt unsere Kräfte sinnvoll. So können wir unsere Kunden noch besser als bisher im Digitalmarketing beraten.


Welche Rolle spielte die HMS bei eurer Gründung?


Jan: Von 2004 bis 2006 haben Tim, Björn und ich unseren MBA an der HMS absolviert. Wir haben eine Projektgruppe gebildet und schnell gemerkt, wie gut wir miteinander arbeiten können. Wir ergänzen uns einfach. Ursprünglich wollten wir schon nach dem Studium gründen, haben uns aber erst einmal für Festanstellungen entschieden. 2010/2011 haben ich meinen Job bei Axel Springer gekündigt und das Thema Gründung flammte wieder auf. Wir haben dann in der HMS unsere Ideen ausgearbeitet. Daraus ist unser Startup Navinum, ein Wein-Online-Marktplatz, entstanden. So richtig gezündet hat die Idee nicht, so dass wir das Projekt in den Winterschlaf versetzt haben und erst mal als Freelancer Unternehmen zu Onlinemarketing beraten haben. So haben nicht wir unsere nächste Geschäftsidee gefunden, sondern sie uns. Zunächst mehr oder weniger nebenberuflich haben wir schnell den Schritt gewagt, die selbstständige Beratung in eine Agentur zu verwandeln, für die wir dann Vollzeit gearbeitet haben.


Ihr seid seit Jahren international unterwegs – wie ist euch dieser Schritt gelungen? Und hattet ihr das von Anfang an geplant?


Jan: Wir waren uns einig, dass wir keine Bauchladenagentur betreiben wollen, die alles anbietet. Es sollte von Anfang an ein Unternehmen sein, das Bereiche mit starkem Wachstum abdeckt wie etwa D2C-E-Commerce oder B2B Performancemarketing. So waren wir eine der ersten Agenturen, die Amazon-Consulting angeboten haben. Die Internationalisierung war uns auch direkt klar. Wir wollten keine deutsche Firma mit deutschen Kunden sein, sondern eine internationale Firma, die eher zufällig ihren Sitz in Deutschland hat. Darum war die erste Entscheidung: die Unternehmenssprache ist Englisch. So kamen wir schnell an internationale Kunden und auch Mitarbeiter:innen und haben uns etabliert.


Welche Chancen, aber auch welche Herausforderungen bringt eine Internationalisierung mit sich?


Jan: Ob national oder international – eine Gründung bringt immer Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich. Das ändert eine Internationalisierung nicht. Du brauchst eine hohe Resilienz als Gründer:in und das Mindset, Krisen immer meistern zu können. Denn ohne Krisen läuft eine Gründung nicht ab. Es wird immer Rückschläge geben, die gehören dazu. Wir als HMS-Absolventen wussten aber auch, dass wir mit unserem MBA überall sofort wieder einen Job finden, sollte es mit dem Startup nicht klappen. Diese Sicherheit hatten wir – genauso wie das Knowhow, das uns das Studium vermittelt hat. Die Skills im Projektmanagement sind beispielsweise immer noch hilfreich. Aber das Studium hat auch uns als Gruppe zusammengeschweißt. Es sind intensive zwei Jahre gewesen, wodurch wir ein bedingungsloses Vertrauen zueinander aufgebaut haben – das stärkt uns als Unternehmer und war immer wichtig für die Gründung und jetzt für das Fortbestehen der Firma.

Jan Bechler_teaser blog

Welche Tipps gibt’s du Gründer:innen?

  1. Glaube an dich und deine Fähigkeiten
  2. Bilde dich fort – etwa mit einem Studium oder einer Weiterbildung
  3. Scheue keine Herausforderungen
  4. Schließe dich mit Menschen zusammen, denen du vertraust und mit denen du dir eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen kannst
  5. Erarbeite dir eine hohe Resilienz, die wirst du brauchen
  6. Geh all-in und arbeite Vollzeit an deiner Geschäftsidee