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TAIWAHNSINN

von LAURA SLUITNER am 03.05.2017

Nach sechs spannenden Tagen in Shanghai ging es kontrastreich weiter. Nächster Halt: Taipeh! Warum der Aufenthalt in der Republik China für viele von uns der vielleicht spannendste und schönste Aufenthalt war, erfahrt ihr jetzt in unseren 13 Taipeh-Facts:
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#1 Welcome to Tok... äh, Taipei

Da Taiwan bis 1945 kolonial von Japan regiert wurde, machen sich die japanischen Einflüsse an jeder Ecke der Stadt bemerkbar. Auffallend höfliche und zuvorkommende Menschen, extreme Sauberkeit und großartiges Sushi sind nur wenige Beispiele für die langfristige Verschmelzung der japanischen mit der taiwanesischen Kultur.


#2 Taiwan ist wie China – nur besser


Obwohl Taiwan offiziell zur Volksrepublik China gehört und sich korrekterweise „Republik China“ nennt, ist es ein eigenständiges Land. Taiwan besitzt eine eigene, demokratische Regierung, eigenes Militär, china-untypische Freiheiten, wie z.B. Pressefreiheit und ist damit der Beweis dafür, dass traditionelle asiatische Kultur und Demokratie Hand in Hand gehen können. Achtung: verwechselt bitte niemals Taiwan mit Thailand! Die Taiwanesen haben von dieser geographischen Dauerverwechslung nämlich längst die Nase voll und wollen endlich mehr internationale Beachtung finden.


#3 Safety first


Taiwan gilt als eines der sichersten Länder der Welt. Taipeh belegt nach Tokio angeblich sogar Platz 2 auf der Rangliste der sichersten Städte weltweit. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass Vandalismus und Diebstahl als höchst peinlich angesehen werden, zum Gesichtsverlust führen und daher solche Taten verpönt sind.


#4 Made in China war gestern


Made in Taiwan lautet das neue Motto. Taiwan ist für Deutschland nämlich der fünftwichtigste Handelspartner weltweit. Andersrum ist übrigens Deutschland nicht weniger wichtig für Taiwan, im Gegenteil: unser Heimatland stellt für die Republik die Nummer Eins im internationalen Handel dar.


#5 Musikalische Müllabfuhr


Wer klassische Musik mag, wird Taipeh lieben. Nicht selten kommt man an den Metro-Stationen in den Genuss von Chopins „Nocturne“, die Müllabfuhr beschallt die Menschenmengen auf den Straßen lauthals mit „Für Elise“ in Dauerschleife.
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#6 Von Rindfleischnudeln und Streetfood-Märkten

Rindfleischnudeln gelten als DIE Spezialität Taipehs. Nicht entgehen lassen sollte man sich allerdings auch die zahlreichen Streetfood- bzw. Night-Markets, die meist noch bis spät abends offen haben. Dort gibt es von geräuchertem (und unfassbar stinkendem) Tofu bis hin zu Süßkartoffelbällchen und diversen Grillspießen alles was das kulinarische Herz begehrt. Für umgerechnet 1-2€ pro Gericht kann am besten durch alles durchprobiert werden. Keine Sorge: Taipeh gilt bei Streetfood als besonders hygienisch.
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#7 Meet Zenbo

Asus bezeichnet sich selbst als eine der wertvollsten Marken der Republik China. Auch in Sachen Robotik legt die taiwanesische Marke vor: mit dem Hausroboter Zenbo soll eine neue Ära der Alltagsentlastung eingeleitet werden. Was für den einen eine tolle Haushaltshilfe ist, wird im Asus Image Film zum Familienmitglied und Babysitter. Der Roboter soll in Zukunft nicht nur saugen, Licht dimmen und beim Kochen assistieren, sondern zusätzlich den Eltern bei der Kinderbespaßung unter die Arme greifen. Wird es bald ganze Roboter-Kindergärten geben? Wir bleiben gespannt.

Asus springt damit auf den Robotik-Zug des gesamten Landes auf: Taiwan belegt insgesamt Platz 6 für führende Robotik Technik weltweit.


#8 Pressefreiheit wird großgeschrieben


Von Zensur keine Spur. Taiwan belegt bei der von Reporter ohne Grenzen aufgestellten Rangliste für Pressefreiheit Platz 45 von 181 und damit Platz 1 in ganz Asien. China belegt übrigens Platz 176 und damit den fünftletzten Platz.
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#9 Seilbahn with a view

Taiwans Natur hat so einiges zu bieten – und das soll man auch sehen! Zum Beispiel kann man die idyllische Bergregion Maokong bei einer Gondelfahrt aus jeder Perspektive bewundern: die Gondeln haben nämlich einen Kristallboden. Nichts für schwache Nerven! Aber keine Sorge: Personen mit Höhenangst können die 275 Höhenmeter auch in normalen Gondeln zurücklegen. So oder so: die Fahrt lohnt sich, denn Maokong ist berühmt für seine traditionellen Teehäuser, Teeplantagen und schönen Tempel. Mitinbegriffen: eine großartige Aussicht über Taipeh.
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#10 Romantik vorprogrammiert

Etwa eine Autostunde von Taipeh entfernt liegt der Nationalpark in Yehlius. Wer in Yehliu Dschungel, Küste und pazifischen Ozean gesehen hat, kann eigentlich wieder abreisen. Die Idylle der Bucht, die berühmten „Wilde Weiden“ und die dazugehörigen Felsformationen werden erschlossen durch einen Nationalpark.

Auf dem Heimweg liegt ein altes Fischerdörfchen. Neben Serpentinen schlängelt sich auch ein großer Markt weinbergartig die Straßen von Jiufen hinauf. Kulinarische Köstlichkeiten und ein absolut atemberaubend romantischer Blick sowie der stetige Duft von stinkendem Tofu sind hier die Highlights. Nicht ganz so romantisch: die Ocean World mit Delfin-und Robbenshows.
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#11 Hinten anstellen, bitte

Bei ihren Metros kennen die Einwohner Taipehs keinen Spaß. Am Boden markierte, zweireihige Linien signalisieren den Passagieren, wo sich hingestellt und eingestiegen wird. Also bitte ordnungsgemäß einsteigen und in den Metros weder essen noch trinken – sonst wird der Urlaub teurer als geplant.


#12 Beziehungsstatus: es ist kompliziert


In den Augen Chinas ist Taiwan seit der Revolution 1949 eine abtrünnige Provinz – und grenzt Taiwan daher immer häufiger politisch aus. Jedenfalls gilt: bis heute ist der Status der Republik China irgendwie ungeklärt. Dem starken China begegnet man daher mit Vorsicht und vermeidet bewusst, was Peking provozieren könnte. Denn falls mit Festland China keine Verhandlungen über eine Vereinigung stattfinden sollten, schließt Festland China dem Anti-Abspaltungsgesetz nach einen Militäranschlag nicht aus.


#13 Frauenpower in Taiwan


Seit circa einem Jahr ist die Demokratische Fortschrittspartei DPP an der Macht. Damit gewann auch zum ersten Mal in der taiwanesischen Geschichte eine Frau die Präsidentschaftswahl: Tsai Ing-Wen hält aktuell die politischen Fäden in der Hand. Politisch unabhängige Medien findet man in Taiwan übrigens leider so gut wie gar nicht. Sender sind immer entweder dem grünen (aktuelle Regierung) oder blauen politischen Block zugewandt.
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Stimmen aus dem Off:

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Pascal, was hast Du Dir unter Taipeh vor Reisebeginn vorgestellt?

"Ich hatte kaum eine richtige Vorstellung. Ich dachte nur: kleine Schwester Chinas. Aber wenn man sich mit der Geschichte beschäftigt, ist Taiwan ja viel mehr als das!

Ich bin ohne echte Erwartungen reingegangen und euphorisiert wieder abgereist!"

Welchen Unternehmensbesuch fandest Du am besten?


"Das deutsche Institut inklusive des Besuchs von Mr. Su! Man bekam einen richtig guten Einblick in das Land, vor allem mit dem Vergleich zu Deutschland. Und im Tower 101 sollte man ja auch mal gewesen sein."

Dein Highlight und Lowlight?


"Mein Highlight war die warme Meeresluft im Yehliu Geopark, die Sicht auf die Berge und das weite Meer und endlich inne halten zu können, um die Eindrücke der 1. Woche zu verarbeiten.

Lowlight: ich warte ja immer noch auf den Moment, in dem ich lost durch eine der drei Städte irre, mitten unter 20 Millionen Chinesen – aber auch Taipeh konnte mir das nicht bieten."

Mit welchen Eindrücken hast Du Taipeh verlassen?


"Mit Heimatgefühlen von Bergen, Begegnungen und Bier! Es herrscht Idylle pur. Man sollte Taipeh unbedingt besuchen, wenn man mal in Asien ist, Taiwan wird vollkommen unterschätzt."



Daniel, was hast Du Dir unter Taipeh vor Reisebeginn vorgestellt?


"Eine warmfeuchte Großstadt mit extrem vielen Leuten, die wenig Englischkenntnisse besitzen."

Welchen Unternehmensbesuch fandest Du am besten?


"Commonwealth als modernes Businessmagazin: die haben uns einen umfassenden Einblick in die taiwanesische Business Welt gegeben. Außerdem fand ich Asus als einen der weltweit größten Tech-Produzenten sehr spannend."

Dein Highlight und Lowlight?


"Meine Highlights waren Commonwealth und der 101 Tower. Lowlight für mich: die Klimaanlagen."

Mit welchen Eindrücken hast Du Taipeh verlassen?

"Taipeh ist eine interessante Stadt mit äußerst freundlichen Leuten und viel leckerem Essen. Außerdem ist es trotz des grauen Himmels schön warm.
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Johanna, was hast Du Dir unter Taipeh vor Reisebeginn vorgestellt?

"Nicht viel, ich hatte wenig Vorstellung von dem Land, der Stadt und den Leuten."

Welchen Unternehmensbesuch fandest Du am besten?


"Der Besuch bei Commonwealth: ein sehr aufschlussreicher Einblick, vorgetragen von sehr sympathischen und inspirierenden Frauen."

Dein Highlight und Lowlight?


"Mein persönliches Highlight waren Maokong und die Gondelfahrt da hin und außerdem der Nightmarket.

Lowlight war für mich das schwüle Wetter."

Mit welchen Eindrücken hast Du Taipeh verlassen?


"Zusammenfassend: sympathische Menschen, grüne Stadt, weniger pompös als Shanghai, außerdem können mehr Leute Englisch sprechen und es ist sauber. Und stinky Tofu."