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DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / STUDIUM

Abschluss und dann? – Tipps für die Bewerbungsphase

von JOSCA WIJTENBURG am 17.08.2021

Seminar ende reactions

Bewerbungsphase – Für die einen eine Zeit mit einem konkreten Plan und klarem Ziel, für andere eine Odyssee. Wir haben fünf Jahre (oder mehr) studiert und was mach’ ich jetzt damit? Vor dieser Frage stehen nun einige Medienmanagement-Studierende, die im Oktober ihren Abschluss machen werden. Zum Glück lässt die HMS uns auch hier nicht im Regen stehen. Mit zwei fantastischen Workshops erhält jeder die Denkanstöße, die er / sie vielleicht noch benötigt.

„Bewerben ist wie Dating“

Dieser Satz ist mir vom Bewerbungsworkshop mit Carina besonders in Erinnerung geblieben. Carina Freundt hat bereits in diversen Unternehmen im Marketing und in der Unternehmensberatung gearbeitet. Heute ist sie selbständiger Coach und Unternehmensberaterin zu den Themen Leadership, Stärkenmanagement und der Zusammenarbeit von Teams. „Ihr habt es bei Bewerbungen immer mit Menschen zu tun“, erinnert sie uns bereits zu Beginn des dreieinhalb-stündigen Workshops. Aus Sicht des Bewerbers scheint es oft so, als würde man sich bei „dem Unternehmen“ als Ganzes bewerben, dabei kommuniziert man immer mit einer Person. Offenheit sei bei einem Gespräch deshalb von großer Bedeutung. „Je mehr, desto besser“ – Der / die Bewerber*in sollte dem / der Recruiter*in die Chance geben, zu schauen, ob man in die Unternehmens- und Team-Kultur passt.

Bei der Bewerbung sollte einem bewusst sein, was man repräsentieren will. Wieso habe ich mich beworben? Was will ich in diesem Job oder meiner Karriere erreichen? Welche Werte sind mir wichtig? „Ihr braucht für euch ein Label“ – Dieser Rat ist natürlich nicht plakativ gemeint. Jedoch kann mit einer klaren, eigenen Positionierung vermieden werden, dass das Gegenüber unbeabsichtigte Schlussfolgerungen zieht. Eine Waffe gegen jegliches Schubladendenken.

Heutzutage werden Recruiter*innen teils mit einer Vielzahl von Standardanschreiben und Musterlebensläufen überflutet. Auch hier gilt der Satz „Bewerben ist wie Dating“ – ohne Liebe und Eigeninitiative geht da nichts. Doch wie komme ich nun zu meiner perfekten Bewerbung, die mich und meine Werte widerspiegelt?

Seminar end cut

Carina Freundt gibt den Workshop über Zoom

„Bye, Bye Musterlösung“


Für die perfekte Bewerbung gibt es leider keine Musterlösung. Eines ist jedoch – spätestens nach dem Workshop – jedem bewusst: Standard-Floskeln aus Google bringen einen nicht weiter. Ein personalisiertes Anschreiben und im eigenen Stil gestaltete Bewerbung muss her. Hier sollte im Anschreiben bereits einen persönlichen Bezug zur Unternehmenskultur hergestellt werden. Die Frage „woran mache ich mein ernsthaftes Interesse an diesem Unternehmen fest?“ kann hier ebenfalls helfen. Eine vorherige Recherche ist demnach das A&O. Wenn man dabei bereits einen direkten Ansprechpartner findet, umso besser.

Doch wie entscheide ich was richtig für mich ist? Carina zeigte uns einige Coaching-Übungen, die uns auf den Pfad zu unseren eigenen Werten und Ambitionen lenken sollen. Eine Reise durch viele Fragen: In welchen Situationen kann ich strahlen? Wo liegen meine Stärken und Schwächen? Welche Bereiche sind mir in meinem Leben besonders wichtig und hängen diese mit meinem Job zusammen? Bin ich beispielsweise bereit ein geringes Gehalt zu akzeptieren, wenn mich die Arbeit dafür erfüllt und ich nicht umziehen muss? Bei all diesen Fragen, kam man zum Nachdenken: Und was ist jetzt das Richtige für mich? „Bei komplexen Entscheidungen sollten wir unseren Kopf und Bauch (Intuition) zusammenbringen“, rät Carina.

Lift your potential

Wem dies noch nicht genug war, der konnte sich mit Julian Schildknecht und Justus von Wedekind von der LIFT for future GmbH weiter in die Tiefen der eigenen Psyche begeben. Die Gründer arbeiten seit 2019 daran die Vision der Mitarbeiter*innen mit der der Organisation zu vereinen. „Wir wissen, dass erst, wenn jede Person für das brennt, was sie tut und ihrer Individualität verstanden und wertgeschätzt wird, Unternehmen ihr volles Potenzial erreichen werden“. Die Studierenden hatten mit Hilfe eines ausführlichen Fragebogens die Chance sich ihr eigenes Persönlichkeitsprofil zu erstellen. Dieses Profil steht jedoch gänzlich im Gegensatz zu gängigen Persönlichkeitstests. Im Sinne von ‚Jeder Mensch ist einzigartig‘ wird hier nicht in Persönlichkeitstypen kategorisiert. Der Test basiert auf dem sieben Wertesystemen nach Clare W. Graves. Jeder dieser Werte ist dem Menschen mehr oder weniger wichtig. Das Profil gibt die Tendenz bezüglich dieser an. Welche sind mir besonders wichtig? Und welche Werte rauben mir Kraft, wenn sie bei meinen Teamkollegen besonders ausgeprägt sind? Ein Gruppencoaching und ein persönliches Auswertungsgespräch helfen das eigene Profil noch besser zu verstehen. Ein definitiv sehr aufschlussreicher und interessanter Blick in das eigene Wertesystem, dem ich jeden nur empfehlen kann!

Danke an Justus, Julian und Carina für eure Zeit und die Reise durch das eigene Ich.