Gerade in diesem Moment sitzen wir (Max und Leo) nach unserer letzten Klausur erleichtert am Carcavelos Beach, nur hundert Meter vom NOVA-Campus entfernt, und schauen der Sonne zu, wie sie im Atlantik versinkt. Vier Monate voller neuer (passenderweise bedeutet NOVA auf portugiesisch neu) Erfahrungen, Freunde, spannenden Erlebnissen und einigen Überwindungen liegen hinter uns. Wir haben uns dazu entschlossen ein kurzes Interview miteinander zu führen, um euch ein authentisches Bild unserer Erfahrungen zu vermitteln. Fangen wir mal ganz von vorne an.
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Auslandssemester in Lissabon – NOVA Erfahrungen in Portugal
Also Leo, warum hast du dich überhaupt für die NOVA entschieden?
Ich bin vor allem durch Freunde auf die Universität aufmerksam geworden und da sie perfekt von den Zeiten (September – Dezember) in die Term-Struktur der HMS passt, ist sie in die nähere Auswahl der möglichen Unis gekommen. Auch das Curriculum mit Einführung ins Programmieren, Social Media Marketing, Business Model Innovation und vielen weiteren Management-Kursen passt super zu den Vorlesungsinhalten, die ich in der Zeit ersetzen musste. Lissabon als Stadt, die ich schon immer bereisen wollte, und die Lage des Campus direkt am Atlantik waren natürlich auch starke Argumente.
Die Bewerbung an der NOVA war auch sehr unkompliziert, dafür brauchten wir nur unsere Zeugnisse, sowie Lebenslauf und eine Bescheinigung der HMS über unsere Englischkenntnisse.
Und Max, wie waren denn die ersten Tage für dich an der Uni?
Obwohl der offizielle Start erst im September war, sind wir schon im August angereist, um auch möglichst wenig zu verpassen. Am ersten Abend waren wir beim „international Dinner“, das von der Student Union organisiert wurde. Besonders international wurde es am Abend zwar nicht – interessant, wie viele Deutsche der Master an der NOVA anzieht– aber dank der tatkräftigen Hilfe von zahlreichen Beer Tower war das Eis schnell gebrochen. In den folgenden Wochen erwartete uns ein Programm aus diversen Aktivitäten mit viel Party, Ausflüge an den Strand und in die Natur, eine abendliche Bootstour über den Tejo, Konzerte und ein Nachhaltigkeitsevent inklusive Rede des portugiesischen Präsidenten.
Wie war der Anfang für dich Leo: hast du dich schnell eingelebt?
Bei der Welcome Week und den ersten Einführungsveranstaltungen und den Campustouren habe ich direkt mehrere Leute kennengelernt, aus denen sich dann ein richtiger Freundeskreis entwickelt hat. Der große Campus direkt am Strand von Carcavelos (etwa vierzig Minuten Zugfahrt von Lissabon entfernt) ist erstmal etwas unübersichtlich, aber nach der Quizztour durch die Gebäude kannte man sich gut aus. Unter anderem gibt es einen eigenen Supermarkt, kleine Restaurants und ein Café, viele Arbeitsbereiche drinnen und draußen, eine Bibliothek und sehr viele Vorlesungssäle. Auch ein Gym einer größeren Fitnessstudio-Kette gibt es direkt auf dem Campus. In den Fitnessstudios gibt es coole Kurse und Geräte sowohl im Studio am Campus als auch in Lissabon selbst.
Spätestens bei den wöchentlichen Beachvolleyballrunden am Strand nach den Vorlesungen bin ich dann richtig angekommen. Der Beachwalk-Tunnel verbindet die Uni direkt mit dem Strand. Auch Surfkurse werden hier angeboten und Surfer mit eigenem Board haben sogar die Möglichkeit, dieses an der Uni zu lagern.
Wir waren aber nicht nur für den Spaß dort, wir haben ja auch studiert, Max, erzähl doch mal was dazu!
Stimmt schon, der Sunshine Master konnte nicht nur durch das Wetter und das Campusleben überzeugen. In den zwei sechswöchigen Terms, aus denen ein Semester besteht, konnte man aus vielen verschiedene Modulen auswählen. Vor dem Term konnte man über ein sogenanntes Bidding-System auf seine Wunschkurse je nach Präferenz Punkte bieten. Das Ganze war schon eine Wissenschaft für sich, aber die NOVA stellt eine ausführliche Anleitung zur Verfügung.
Die Kurse selbst waren spannend gestaltet und in fast jedem Modul entschieden sowohl Einzel- als auch Gruppenleistungen über die finale Note. Dadurch, dass nicht nur am Ende des Terms eine einzelne Klausurleistung für die Note den Ausschlag gab, arbeitete man über den gesamten Zeitraum motiviert an den Lerninhalten. Besonders interessant waren dabei natürlich die Gruppenarbeiten in internationalen, diversen Teams. Gemeinsam haben wir an spannenden Problemstellungen wie der Ausarbeitung von Produktinnovationen oder dem Erstellen einer eigenen Softwarelösung gearbeitet. Es war sehr spannend, mit den anderen Gruppenmitgliedern in Kontakt zu kommen. Die unterschiedlichen Dynamiken haben zu tollen Ergebnissen geführt und waren eine sehr bereichernde Erfahrung.
Wie sah denn dein Alltag aus, Leo?
Ich hatte zwei bis drei Uni-Tage in der Woche, das waren oft auch die einzigen Tage, an denen ich nach Carcavelos gefahren bin. Oft habe ich an diesen Tagen auch nach den Vorlesungen an Aufgaben gearbeitet oder mich mit meinem Team für Gruppenprojekte getroffen. Abends haben meine Mitbewohnerin und ich oft zusammen Sportkurse gemacht und anschließend gekocht oder sind noch mit Freunden ausgegangen. Gerade in den ersten Wochen in Lissabon war das Wetter noch sehr gut und wir haben Ausflüge zu unterschiedlichen Stränden, wie zum Beispiel dem wunderschönen Strand in Caparica gemacht. Auch kann ich an freien Tagen das Padel spielen mit Freunden sehr empfehlen. Es gibt viele großartige Plätze im Freien überall in der Stadt verteilt. Wir haben außerdem unterschiedliche Restaurants ausprobiert, wobei das Ramen von Panda Cantina mein absoluter Favorit waren.
Gegen Ende des Semesters wurde das Wetter dann etwas wechselhafter und wir haben einige gemütliche Koch- und Spieleabende mit Freunden veranstaltet. Trotz des ein oder anderen verregneten Tages gab es reichlich Sonnenstunden, die wir bis zum Jahresende genießen konnten.
Und Max, wie war dein Leben in Lissabon?
Besonders sportlich aktiv wurde ich in meiner Zeit in Lissabon zwar nie, aber sonst war der Alltag eine wirkliche Umstellung im Vergleich zu Hamburg. Ich habe mitten im wohl touristischsten Viertel in Lissabon, Bairo Alto gewohnt. Hier brauchte man vor Zwei Uhr morgens gar nicht anfangen, über Schlaf nachzudenken. Schon ab Mittwoch standen bis spät in die Nacht dicht an dicht gedrängt stark angeheiterte Menschenmassen vor meiner Haustür. Die Wohnung selbst war aber perfekt. Mit meinen Mitbewohnern (welche auch beide an der NOVA studierten) habe ich eine fantastische Zeit hier erlebt. Bei der Menge an tollen Events musste man echt aufpassen, sich nicht von FOMO (Fear Of Missing Out) anstecken zu lassen.
Auch die internationale Food-Szene in Lissabon war wirklich toll. Aber besonders werde ich den Illegal Chinese in Erinnerung behalten. In diesem „Restaurant“ wird man in der dritten Etage eines unscheinbaren Mehrparteienhauses in der Wohnung einer chinesischen Familie bewirtet. Besonders „illegal“ ist das Ganze, mit über tausend positiven Google-Bewertungen, wohl nicht, aber es empfiehlt sich jemanden mit Sprachkenntnissen in Mandarin dabei zu haben, um aus der circa dreihundert Seiten langen Speisekarte auch das korrekte Gericht auszuwählen.
Das Umland von Lissabon habe ich bei einigen kürzeren Trips kennengelernt. Ich war an zahlreichen wunderschönen Stränden und habe mir Big-Wave-Surfen auf den gewaltigen Wellen von Nazaré angeschaut. Auch einen Trip in das landschaftlich sehr beeindruckende
Gab es Erlebnisse, die dir in besonderer in Erinnerung geblieben sind, Leo?
Bei unserem Ausflug an die Algarve inklusive Surfkurs, Strand und Party hatte ich auch großen Spaß. Es gab auch noch einige andere tolle Trips, die ich in der Zeit gemacht habe. Einmal haben wir uns nach den Klausuren spontan ein Auto gemietet, um nach Andalusien zu fahren und Sevilla anzuschauen. Den Ausflug nach Nazaré, als wir uns die großen Wellen angeschaut haben, habe ich auch als sehr schön in Erinnerung. Sowohl Lissabon selbst als auch das Umland haben einiges zu bieten.
Aber nicht nur die zahlreichen Ausflüge sind mir im Kopf geblieben, auch die kleinen Momente, wie mit Freunden die schönen Sonnenuntergänge zu beobachten, waren ein ganz besonderer Teil dieses Auslandssemesters.
Okay, eine letzte Frage noch, Leo: Gibt es noch Tipps, die du, als Organisierte von uns beiden, den nächsten Auslandsstudis mit auf den Weg geben würdest?
Ja, auf jeden Fall! Kümmert euch rechtzeitig um eine Wohnung oder WG in Lissabon, vor allem Websites wie zum Beispiel Spotahome, Uniplaces und Idealista sind gut für die Suche (bei einigen gibt es Rabattcodes von der NOVA). Oder man macht es wie Max und hat einfach sehr viel Glück und wird über Kontakte vermittelt.
Es gibt die Möglichkeit am Campus zu wohnen, jedoch ist unsere Erfahrung, dass es für das Semester cooler ist, etwas mehr im Zentrum, also direkt in Lissabon zu wohnen.
Ich würde auch definitiv schon zwei Wochen vor dem Start des Semesters anreisen, um an einigen Veranstaltung von Erasmus und der Student Union teilzunehmen. Alle Leute sind hier noch besonders aufgeschlossen und auf der Suche nach neuen Kontakten. Zuletzt können wir aber sagen, dass man sich nicht so viele Sorgen machen muss: Das Auslandssemester wird so oder so eine aufregende und tolle Erfahrung.