Die Drehphase der 5-Minuten Filme ist abgeschlossen, alle sechs Projekte sind erfolgreich abgedreht. Auch bei „Small Town Trash“(AT) fiel Ende April die erste Klappe. Die 5-Minuten Filme sind die ersten HMS-Kurzfilme des neuen Filmjahrgangs und dienen vor allem als Übung. Ohne Dialog und in schwarz-weiß konzentrieren sich die Studierenden auf das Wesentliche: das visuelle Erzählen.
Drehbericht des 5-Minuten Films „Small Town Trash“(AT)

Filmaufnahmen vor dem Supermarkt.
In „Small Town Trash“(AT) wird ein banaler Einkauf für die 16-Jährige Leni zum Spießrutenlauf, als sie auf die coolen Mädchen ihrer Schule trifft und versucht, die Alkoholabhängigkeit ihrer Mutter vor ihnen zu verbergen. Für die Autorin des Drehbuchs Tatjana Standky geht es um die Erfahrung, sich für die eigene Armut zu schämen: „Da sind die einen, die sich alles einpacken, was sie wollen – auch Markenprodukte. Und da sind die anderen, die Preise vergleichen und im Kopf alles zusammen rechnen müssen, um am Ende an der Kasse nicht zu wenig Geld zu haben.“

Die Hauptdarstellerinnen am geliehenen Pfandautomaten.
Das Motiv des Supermarkts ist für den Film essentiell und stellte das Team vor eine echte Herausforderung. Es war nicht leicht einen Supermarkt zu finden, in dem gedreht werden durfte. „Insgesamt habe ich mit über 25 Supermärkten telefoniert. Die meisten haben wegen Personalmangels abgesagt“, sagt die Creative Producerin des Films, Veronika Pfahler: „Auch unser jetziger Supermarkt hat dieses Problem, öffnete seine Räume aber trotzdem für uns. Ich denke, unsere Motivgeberin hat ein Herz für junge Leute und Studierendenfilme.” Das gefundene Motiv hat jedoch einen Nachteil: Der Supermarkt hat keinen Pfandautomaten, eine wichtige Requisite in dem Kurzfilm. „Es gab viele Ideen, wie man das mit dem Pfandautomat lösen könnte. Zunächst habe ich alle Fundi abtelefoniert - leider gibt es tatsächlich nur in Köln einen Pfandautomaten, der verliehen werden kann. Anschließend haben wir mit Herstellern telefoniert, ob diese uns beispielsweise Messegeräte leihen könnten. Leider war das mit zu viel Aufwand verbunden. Schlussendlich haben wir uns nun ein älteres Stand-Alone Modell von einer Tankstelle ausgeliehen. Das war ein ganz schöner Akt.“

Auch das Technikteam rund um Kamerafrau Fee Kreuzer musste einige Schwierigkeiten überwinden. Vor allem das vorherrschende Licht der in der Decke verbauten Leuchtstoffröhren musste sinnvoll in das Lichtkonzept integriert werden. Außerdem stellten die engen Gänge und die Stromanschlüsse Limitierungen dar. Fee blieb optimistisch: „Aber wenn man das dann alles einmal akzeptiert hat, dann ist so ein Supermarkt vor allem eine spaßige Herausforderung.“
Am Ende der Dreharbeiten war nicht nur das Team rund um Regisseurin Stella Fachinger, sondern auch die Motivgeberin zufrieden und freute sich über die Abwechslung in ihrem Laden. Über die Überwachungskameras schaut sie sich an, was die Studierenden alles auf die Beine gestellt haben und freut sich schon darauf, ihren Markt das erste Mal auf einer Kinoleinwand zu sehen.