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DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / PRAXISPROJEKTE

Nachrichten für die Gen-Z: Wie macht man Nachrichten für die junge Zielgruppe?

von JIL BRONZEL , PHILIPP STRÜDER , MORITZ TRAUTMANN am 13.02.2024

Blog 1 Teaser

Mit ihrem Ruf, qualitative Berichterstattung mit Tiefe und Integrität zu produzieren, ist die Frankfurter Allgemeine Zeitung eine feste Institution in der deutschen Journalismuslandschaft. Mit der Kombination aus umfassender Berichterstattung, tiefgreifenden Analysen und einer Hingabe zur Faktentreue hat sich die F.A.Z. als eine der führenden Tageszeitungen in Deutschland etabliert und eines der größten Auslandskorrespondentennetze weltweit aufgebaut. Ob Politik, Wirtschaft, Kultur oder Wissenschaft – die Frankfurter Allgemeine Zeitung deckt ein breites Spektrum an Themen ab. In einer Zeit, in der schnelle Schlagzeilen oft die Oberhand gewinnen, bleibt die F.A.Z. ein Leuchtturm der Verlässlichkeit und des sorgfältigen Journalismus.

Blog 2 work in progress

Work in progress mit Unterstützung von Armin Rott

Gegenwärtig sieht sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit der herausfordernden Aufgabe konfrontiert, junge Leute als zahlende Abonnierende zu gewinnen. Das Praxisprojekt mit der Hamburg Media School sollte Abhilfe schaffen und Vorschläge hervorbringen, wie und nach welchen Kriterien die Gen-Z mit Nachrichten in einer dafür entwickelten App angesprochen werden kann.

Das Team, bestehend aus Philipp Strüder, Moritz Trautmann und Jil Bronzel, hat sich von Anfang Oktober bis Ende Dezember letzten Jahres dem Auftrag der F.A.Z. gewidmet, ein solches Konzept für eine Nachrichten-App zu erstellen. Während des gesamten Projekts standen dem Team auf Seiten der HMS Ulrike Meier, Dozentin für Projektmanagement, und Prof. Dr. Armin Rott als Sparringspartner beratend zur Seite. Ansprechpartnerinnen bei der F.A.Z. waren Alia Kabawe, Yamina Grossmann und Marina Sorg.

Grundlage für das Konzept sollte die bestehende App „F.A.Z. Der Tag“ sein, die anhand eines Kriterienkatalogs weiterentwickelt werden sollte. Ein Fokus lag dabei auf den Bedürfnissen der Zielgruppe beim Nachrichtenkonsum, die anhand einer ausführlichen Literaturrecherche und der Durchführung einer quantitativen Umfrage erforscht wurde. Ein zentrales und doch überraschendes Ergebnis war, dass sich die Anforderungen vor allem auf die präsentierten Nachrichten beziehen: In erster Linie wünschen sich die Konsument:innen faktenbasierte Nachrichten und eine neutrale, objektive und unabhängige Berichterstattung. Diese Anforderungen an Nachrichten lassen sich bereits jetzt mit den Werten der F.A.Z. vereinbaren, was eine gute Grundlage für das Produkt bietet.

Teil des Projekts war zudem ein interaktiver Design-Workshop, den das Team in mehreren Schritten durchgeführt hat, um anschließend Mockups zu entwickeln, die bestimmte Situationen des Nachrichtenkonsums in der App visualisieren.

Letztendlich ermöglichte das Zusammentragen der Erkenntnisse aus Literaturrecherche, quantitativer Befragung und Workshop, das Endergebnis zu entwickeln. Als Endprodukt hat das Team ein Kriterien gestütztes Konzept für eine Nachrichten-App entwickelt, das den Konsumzeitpunkt von Nachrichten in ihrer Darstellungsform berücksichtigt und an die jeweiligen Bedürfnisse der Zielgruppe anpasst.

Das Team stand während des Projekts vor der großen Herausforderung, die Zahlungsbereitschaft der Zielgruppe, die doch sehr gering ausfällt, mit dem Produkt zu verbinden. Diese Hürde haben sie versucht zu umgehen, indem ein Produkt entwickelt wurde, das zur Aufgabe hat, die junge und journalistisch informationsinteressierte Zielgruppe an ein kostenloses Produkt heranzuführen, mit der Marke vertraut zu machen und später dann an die Marke zu binden. Das Produkt selbst ist also als eine Investition in die Zielgruppe zu verstehen und somit als eine Investition in die Zukunft.

Zur Endpräsentation der Ergebnisse wurde das Team von der F.A.Z. nach Frankfurt eingeladen und hat nach der abschließenden Diskussionsrunde eine kleine Führung durch das Gebäude des F.A.Z.-Towers erhalten. Auch, wenn die Aussicht über Frankfurt a. M. ausblieb, weil es an dem Tag zu neblig war, um die berühmte Skyline zu erkennen, war die erste „Geschäftsreise“ für das HMS-Team doch ein besonderes Erlebnis!

Wir sind sehr dankbar für die Zusammenarbeit mit dem Team der F.A.Z. und dass wir die guten Produkte des Unternehmens kennenlernen und nutzen durften. Wir freuen uns, zukünftige Veränderungen der App F.A.Z. Der Tag mitzuverfolgen und bleiben gerne in Kontakt mit unseren Ansprechpartnerinnen.

„Wir waren sehr beeindruckt, wie tief ihr in die Analyse eingestiegen seid – mit Blick auf unsere Marke und Produkte, aber besonders mit Blick auf die Zielgruppe. Das gilt vor allem für die Umfrage, die ihr aufgesetzt habt, um ein besseres Verständnis für den Nachrichtenkonsum der Gen Z zu erhalten.“

„Für uns war der unvoreingenommene Blick von außen spannend: Viele Dinge, über die wir uns bereits Gedanken gemacht haben, wurden auch von euch aufgegriffen und in eure Betrachtung aufgenommen. Das bestärkt uns darin, die richtigen Schwerpunkte zu setzen.“

„Die Verknüpfung zwischen Analyse und Umsetzungsideen ist euch sehr gut gelungen. Besonders interessant fanden wir die Ableitung von zentralen Bedürfnissen, die dem Nachrichtenkonsum zugrunde liegen, und deren Übertragung in konkrete Umsetzungsvorschläge für das Produkt. Das entspricht schon unserer aktuellen Arbeitsweise, hat uns aber trotzdem – oder gerade deswegen – wertvolle Erkenntnisse gebracht.“


Yamina Grossmann, Alia Kabawe und Marina Sorg von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Blog 4 Abschluss

Ein gelungener Projektabschluss in Frankfurt a. M.