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Zwischen Pølser und Fahrradwegen Hygge erleben

von ALICIA ZANDECK am 23.01.2023

Frederiksberg Palace

Masterstudienjahr die 2. – Das Auslandssemester steht an! Mit diesem Bericht möchte ich nicht nur wiedergeben, was ich erlebt habe, sondern vor allem inspirieren und Key Learnings vermitteln, damit mehr Studierende ein Semester im Ausland verbringen. Bestenfalls in Kopenhagen.

Ich habe vier Monate in Kopenhagen als Studentin verbracht und es war eine unvergessliche Erfahrung. Die Hauptstadt Dänemarks ist eine wunderschöne und lebendige Stadt, die voller Kultur, Geschichte, moderner Architektur und skandinavischem Design steckt. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, die Straßen sind sauber und die Stadt ist sehr sicher. Eigentlich ja wie Hamburg, aber doch ein wenig anders.

Christianshavn

Begonnen hat alles im Januar 2022, als an der HMS mit der Auftaktveranstaltung „Infos zu Auslandsaufenthalten“ mein Bewerbungsverfahren für mein Semester in Kopenhagen startete. Zu diesem Zeitpunkt galt die University of Copenhagen noch als Erasmus-Kooperation, was sich leider änderte. Ende August reiste ich als „Freemover“ (Gast-Studentin) nach Kopenhagen, eine Wohnung hatte ich zu dem Zeitpunkt leider noch nicht. An der Orientation Week nahm ich 3 Tage lang teil. Abgesehen davon, dass bereits hier meine meisten Freundschaften geknüpft wurden, kann ich jedem nur ans Herz legen unbedingt daran teilzunehmen, da wir alles kennenlernten, was wir als Studierende in Kopenhagen vermeintlich wissen sollten. Hierzu zählte auch ein „How to Bike“ - Guide. Das Linksabbiegen unterscheidet sich nämlich von dem, wie man es in Hamburg tun würde: Arm im rechten Winkel heben und mittels zweier Ampelphasen die Route nach links fortführen.

Kopenhagen ist tatsächlich ein Paradies für Radfahrer. Es gibt unzählige Fahrradwege, die alle Teile der Stadt miteinander verbinden, fast alle Einwohner fahren Fahrrad. Ich habe mich entschieden, eines zu mieten, um die Stadt zu erkunden. Es war eine großartige Entscheidung und eine günstige Alternative zur autonomen Metro. Ich konnte schnell und einfach von Ort zu Ort gelangen und gleichzeitig die Schönheit der Stadt genießen. Zugegebenermaßen änderte sich diese romantische Sicht etwas, als mit den kühleren Temperaturen auch vermehrt der Wind einsetzte. Ohne jetzt schon zu viel vorweg zu nehmen, windet es in Kopenhagen so, wie es in Hamburg andauernd regnet.

Rosenborg Castle
Nyhavn

Nachdem ich im Laufe des goldigen Septembers eine Wohnung gefunden hatte, spielte sich auch das Unileben ein. In den Vorlesungen, die durch dänischen Film, Streaming und TV geprägt waren, lernten wir interessante Themen wie Nordic Noir, Dogme 95 – Dänemarks Antwort auf Hollywood - und viele weitere Inhalte kennen, die in meinem bisherigen Studium keine Rolle spielten. Die Vorlesungen waren sehr modern, interaktiv und kollaborativ mit zahlreichen Diskussionen und Workshops gestaltet. Eine Sache, die mich besonders beeindruckt hat, war die Internationalität an der University of Copenhagen. In meinem Kurs waren 20 Nationalitäten vertreten, was dazu beigetragen hat, dass ich viele neue Freunde aus verschiedenen Ländern kennengelernt habe.

Eines der Ereignisse, welches meinen Aufenthalt prägte, waren die Parlamentswahlen im Oktober. Meine dänische WG-Mitbewohnerin war zu dem Zeitpunkt als Campaign Consultant im Christiansborg Slot bei einer Partei beschäftigt und ich damit hautnah am politischen Geschehen. Zusätzlich fiel das 50. Thronjubiläum der derzeit einzigen Königin Europas, Margarethe II „Daisy“, welches unter anderem aufgrund der Trauerperiode von Queen Elizabeth II mehrmals verschoben wurde, in die Zeit meines Auslandssemesters. (Wie es ist, das mitzuerleben, erfahrt ihr in dem Beitrag von Carina Schröder's Auslandssemester in Edinburgh hier.)

Gemütlich wurde es dann besonders in der Adventszeit. Das "hygge" Gefühl machte sich nun auch dort bemerkbar, wo es zuvor noch nicht angekommen war: Innerhalb kürzester Zeit erstrahlten Bushaltestellen und Zapfsäulen an Tankstellen, Fahrradkörbe und Parkbänke durch wohlige Lichter. Wir veranstalteten Plätzchen-Back-Abende und Potluck-Dinners, die vor allem von unserer Internationalität profitierten. An meinem letzten Unitag, kurz vor Weihnachten, fing es dann an zu schneien. Somit hatte der letzte Weg nach Hause schon etwas Magisches, was mir sicherlich in Erinnerung bleiben wird.

Ein Auslandssemester in Kopenhagen bietet zahlreiche Chancen und Möglichkeiten, um sowohl akademisch als auch persönlich zu wachsen. Einige der wichtigsten Vorteile aus meiner Sicht sind:
- Kulturelle Erfahrung: Kopenhagen bietet die Gelegenheit, die dänische Kultur hautnah zu erleben und mehr über die dänische Lebensweise zu erfahren.
- Internationale Perspektive: An der University of Copenhagen studieren Studenten aus aller Welt, was es einfach macht, internationale Kontakte zu knüpfen und von der Vielfalt der Perspektiven zu profitieren.
- Akademische Herausforderung: Der Unterricht an der University of Copenhagen ist sehr interaktiv und kollaborativ, was eine großartige Gelegenheit bietet, die eigenen akademischen Fähigkeiten zu verbessern und neue Kenntnisse zu erwerben.
- Persönliche Entwicklung: Es ist eine großartige Gelegenheit, die eigene Selbstständigkeit und Resilienz zu stärken und die Fähigkeit zu entwickeln, sich in einer unbekannten Umgebung zurechtzufinden.

Natürlich gibt es auch einige Risiken bei einem Auslandssemester in Kopenhagen, darunter:
- Finanzielle Belastung: Unterkunft, Verpflegung und Transport sind im Vergleich zu Hamburg teurer. Es ist wichtig, sich im Voraus über die Kosten im Klaren zu sein und zu planen, wie man diese bestreiten kann.
- Sprachbarrieren: Obwohl viele Dänen Englisch sprechen, kann es schwierig sein, sich in einer fremden Sprache zurechtzufinden. Ich habe das Gefühl, dass ich davon profitiert habe, etwas Dänisch gelernt zu haben, da es die Dänen freut. :)
- Heimweh: Ein Auslandssemester kann einsam sein, insbesondere wenn man von Freunden und Familie getrennt ist. Dänemark ist aber zum Glück „um die Ecke“ und somit ist es umso schöner, die Chance zu nutzen, seinen Liebsten die neue „Wahlheimat“ zu zeigen.

Architektur

Abschließend möchte ich meine Key Learnings zusammenfassen, die universell für alle Auslandssemester - egal wo – relevant sind:
1. Entscheidet euch bei der zu einem Auslandssemester für eine Destination, für die euer Herz schlägt, denn der Bewerbungsprozess etc. kann sehr nervenaufreibend und kompliziert werden. Um den Blick für das Licht am Ende des Tunnels nicht zu verlieren, kann es behilflich sein, sich für einen Ort zu entscheiden, wo ihr WIRKLICH hinwollt.

2. Macht euch über die Suche nach einer Unterkunft nicht zu viele Gedanken. Klar ist es erstrebenswert, bereits mit der Bewerbung um einen Studienplatz auch das Wohnheimzimmer sicher zu haben – leider sind diese schnell vergeben und manchmal ergibt sich erst vor Ort die Möglichkeit realistisch fündig zu werden und auch die Gefahr durch Betrug vermindert sich.

3. Auch, wenn euch sowohl Kopenhagen als auch die Idee eines Auslandssemesters an sich nicht überzeugt und ihr aufgrund bestimmter Rahmenbedingungen abgeneigt seid, so einen Schritt zu wagen, ist hier euer Zeichen: Macht es einfach, probiert es dennoch! Es mag ein Schritt aus der Komfortzone sein, aber ihr werdet in vielerlei Hinsicht wachsen. Worst Case: Es wird eine Katastrophe, aber dann seid ihr in vier Monaten wieder zu Hause.

Für mich persönlich waren die vier Monate zu wenig, aber ein nächster Kopenhagen-Besuch ist bereits in Planung.
Vielen Dank für diese Zeit!
Alicia

PS: Ein Absatz dieses Artikels ist von einer KI Software geschrieben worden, die wir im Rahmen der Vorlesung kennengelernt haben. Welcher ist es wohl?