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DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / AUSLANDSBERICHTE

Ein Semester Geschichte erleben in Edinburgh

von CARINA SCHRÖDER am 16.01.2023

Abgesehen von der unfassbar schönen Landschaft und der Gastfreundlichkeit der Schotten, ist Edinburgh auch noch ein UNESCO Weltkulturerbe, das nur so strotzt vor verwinkelten Gassen und architektonischen Meisterwerken.

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Fehlt nur noch der Hogwarts-Express...

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Ich hatte dort bereits meinen Bachelor abgeschlossen, war aber Coronabedingt nur knapp über die Hälfte meines eigentlich Aufenthaltes vor Ort. Und als es dann um die Organisation des Auslandssemester ging, wusste ich direkt, dass ich noch einmal versuchen würde, nach Schottland oder Irland zu kommen. Nachdem ich mich durch die Bürokratie und den Bewerbungsprozess an drei Unis durchgekämpft hatte, der leider als Freemover unausweichlich ist, ging es für mich Anfang September nach Edinburgh, wo mich erstaunlich warme Temperaturen und, verglichen mit der HMS, wenig Kurse erwarteten.

Ich brauchte nämlich nur zwei Module belegen, mit jeweils 10 ECTS. Eingeschrieben war ich sowohl an der Business School, für meinen Start-Up-Kurs, als auch an der School of Arts and Creative Industries, für mein Digital Media Content Creation Modul. Beide Module waren sehr interaktiv und persönlich gestaltet, und es wurde viel in Gruppen gearbeitet, was der Arbeitsweise der HMS sehr nahe kam. Im Start-Up-Kurs entwickelte ich einen Businessplan für ein fiktionales Unternehmen, was mir neben vielem methodischen Input auch Einblicke in die Start-Up Kultur des UK gab. Das Content Creation Module forderter als finales Assessment die Erstellung einer Website und diese mit unterschiedlichem Content zu füllen, wie etwa journalistischen Artikel, Fotostorys, Videos und Podcasts. Im Kurs konnte ich meine kreativen Skills nutzen und bin mit dem Endergebnis sehr zufrieden.

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Die Universität ist sehr international, gefühlt gibt es mehr Austauschstudierende als Schotten. Verteilt über mehrere Standorte, liegt die Business School auf einem Hügel und bietet einen wunderschönen Blick über die Stadt. Mit insgesamt mehr als 15.000 Studierenden ist die Universität auf den ersten Blick das Gegenteil zur HMS, meine Kurse waren aber glücklicherweise trotzdem sehr klein und familiär.
Außerhalb der Uni gab es natürlich auch einiges zu erleben, und ich habe es sehr genossen, innerhalb Schottlands umher zu reisen und die einzigartige Landschaft zu entdecken. Bei jedem Spaziergang durch die Stadt entdeckt man neue Cafés und unabhängige Shops, und an jeder Ecke folgt eine geschichtliche Sehenswürdigkeit nach der anderen. Ganz zu schweigen von dem Edinburgh Castle, was die Altstadt von der "Neustadt" (mittlerweile auch schon über 150 Jahre alt) trennt, und dem Übereibsel eines Vulkans, der von überall in der Stadt zu sehen ist, die zusammen ein wunderschönes Panorama bilden.

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Ein besonderes Erlebnis werde ich wohl so schnell nicht vergessen - den Tod der Queen in Schottland, und das damit verbundene Auftreten von "Operation Unicorn". Die ganze Stadt war im Ausnahmezustand, die komplette Innenstadt für mehrere Tage abgeriegelt und übersehen mit Scharfschützen. Kein Wunder, bei den ganzen royalen Gästen, die über die Tage noch in der Stadt eintreffen sollten, um Queen Elizabeth die letzte Ehre zu erweisen. Für mich war es ein wirklich sehr beeindruckendes Erlebnis, die vielen Menschen zu sehen, die tatsächlich in tiefer Trauer waren um eine Monarchin, die doch so gegensätzlich zu der Einstellung vieler Schotten zu stehen schien. Denn Schottland ist, obwohl es so klein und unscheinbar ist, ein Vorreiter in Sachen progressive Gesetzgebungen, wie etwa das Recht auf kostenlose Menstruationsprodukte für alle und sehr Pro-EU eingestellt.

Ich kann es allen, die darüber nachdenken, auch ein Auslandssemester zu machen, nur empfehlen! Die Erfahrungen im Ausland waren (für mich) wirklich durchweg positiv und ich konnte so auch noch einmal meine Batterien aufladen, bevor es für die letzten zwei Terms an der HMS zurückging.