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DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / PRAXISPROJEKTE

Leserreisen neu gedacht: unser digitales Konzept für den SPIEGEL

von JAN SOMMER am 03.06.2025

Wie macht man aus einer etablierten Print-Beilage ein zeitgemäßes digitales Angebot? Dieser Frage haben wir uns als Studierende der Hamburg Media School im Rahmen unseres Praxisprojekts gemeinsam mit SPIEGEL Media gestellt. Ziel war es, ein digitales Konzept zu entwickeln, das die SPIEGEL Leserreisen, bisher als Heftbeilage im Magazin, sinnvoll auf SPIEGEL.de erweitert und den Nutzer:innen dort einen echten Mehrwert rund ums Reisen bietet. In enger Zusammenarbeit mit dem SPIEGEL Media-Team haben wir Ideen gesammelt, strukturiert weiterentwickelt und schließlich ein konkretes Produkt erarbeitet

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HMS-Projektgruppe mit ihren Ansprechpartner:innen vom SPIEGEL

Die Aufgabe: Entwicklung eines digitalen Angebots zum Thema Reisen
Im gedruckten SPIEGEL-Magazin finden Leser:innen mehrfach im Jahr ein beigelegtes Heft: die SPIEGEL Leserreise. Seit Jahren bietet der SPIEGEL hiermit hochwertige Reiseerlebnisse für seine Leser:innen an. Doch das Leseverhalten wandelt sich. Immer mehr Nutzer:innen konsumieren Inhalte digital auf SPIEGEL.de. Genau hier setzt unser Praxisprojekt an.

Die zentrale Fragestellung lautete:
Wie kann ein digitales Produkt aussehen, das die SPIEGEL Leserreisen ins Online-Zeitalter überführt und den User:innen von SPIEGEL.de echten Mehrwert im Bereich Reisen bietet?

Unsere Projektgruppe, bestehend aus Julia Uffeln, Julia Ippisch, Jan Sommer und Annabelle Wenzel, nahm sich dieser Fragestellung an.

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Zu Besuch beim SPIEGEL an der Ericusspitze 1

Kick-Off und Kennenlernen
Gestartet sind wir am 8. Januar mit einem Kick-Off an der Hamburg Media School. Von Beginn an war klar: dieses Projekt wird intensiv, spannend und vor allem praxisnah. Gemeinsam mit unseren Ansprechpartner:innen von SPIEGEL Media, Angelina Hinsch und Sönke Iwers, sowie unseren HMS-Betreuer:innen Ulrike Meier und Prof. Dr. Armin Rott, legten wir die Projektziele und Erwartungen fest.

Besonders schön: der offene Umgang und die Unterstützung seitens des SPIEGEL-Teams. Bei unseren regelmäßigen Terminen im beeindruckenden SPIEGEL-Gebäude an der Ericusspitze 1 in Hamburg fühlten wir uns nicht wie externe Studierende, sondern wie Teil des Teams. Ein kleines Highlight war dabei die Kantine, wobei diese eher der Bezeichnung „Restaurant“ eher gerecht werden würde.

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Gemeinsames Lunch in der SPIEGEL Kantine

Von der Idee zum SPIEGEL Reisetipp
In den ersten Wochen beschäftigten wir uns intensiv mit der Ausgangslage. Wir analysierten die bestehende Beilage, das digitale Angebot auf SPIEGEL.de, das Nutzerverhalten und natürlich den Wettbewerb im digitalen Reisemarkt.

Dank der ausführlichen Datenbasis von SPIEGEL Media konnten wir uns ein klares Bild der Zielgruppen und ihrer Interessen machen. Ein großer Dank geht hier an das Team im Haus, das uns Zugang zu relevanten Insights ermöglichte, eine echte Bereicherung für unsere Analyse.

Anschließend ging es in die kreative Phase: In mehreren Workshops entwickelten wir eine Longlist an möglichen digitalen Lösungen. Vom interaktiven Reisekonfigurator über redaktionelle Reiseformate bis hin zu kuratierten Reiseangeboten war alles dabei. Mit Hilfe eines Kriterienkatalogs verdichteten wir schließlich unsere Ideen auf drei zentrale Konzepte.

Diese drei Optionen präsentierten wir im „Schulterblick“ beim SPIEGEL-Team, um ehrliches Feedback und eine gemeinsame Entscheidungsbasis zu schaffen. Nach intensiver Diskussion fiel die Entscheidung auf ein Konzept, das sich als besonders anschlussfähig an die Marke SPIEGEL erwies: der SPIEGEL Reisetipp.

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Schulterblick und Auswahl der Projektideen

Die Grundidee: eine kuratierte Empfehlung im Stil des SPIEGEL Bestsellers aber für den Reisemarkt. So wie der SPIEGEL Leser:innen regelmäßig Orientierung im Buchmarkt bietet, könnte der SPIEGEL Reisetipp künftig ausgewählte Reiseziele, Anbieter:innen oder Erlebnisse hervorheben – fundiert, glaubwürdig und unabhängig.

Nach der gemeinsamen Entscheidung für den SPIEGEL Reisetipp ging es in die Feinausarbeitung. Wir entwickelten eine klare Struktur für das Produkt, formulierten Use Cases und erarbeiteten eine visuelle Darstellung der Plattform.

Um zusätzliches Feedback aus der Branche einzuholen, besuchten wir im März die ITB Berlin, eine der weltweit beliebtesten Reisemessen. Dort führten wir gezielte Gespräche mit Reiseveranstalter:innen und Branchenexpert:innen, um die Attraktivität und Umsetzbarkeit unseres Konzepts aus Marktsicht zu evaluieren. Die Rückmeldungen bestätigten nicht nur die Relevanz unseres Ansatzes, sondern gaben uns auch wertvolle Impulse für die weitere Ausarbeitung.

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ITB, Internationale Tourismusbörse Berlin

Projektabschluss
Am 24. März war es dann so weit. Im Rahmen unserer Abschlusspräsentation stellten wir im Clubraum des SPIEGEL unser finales Konzept vor. Vor einem Kreis von Entscheider:innen präsentierten wir den SPIEGEL Reisetipp als digitales Produkt, um Leserreisen auf SPIEGEL.de neu zu denken.

Das Feedback war offen, konstruktiv und interessiert. Ein toller Abschluss für ein Projekt, das uns nicht nur fachlich, sondern auch menschlich bereichert hat.

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Endpräsentation bei DER SPIEGEL

Rückblickend war das Praxisprojekt nicht nur eine spannende inhaltliche Herausforderung, sondern auch eine wertvolle Erfahrung auf persönlicher Ebene. Die Zusammenarbeit in unserem Team funktionierte hervorragend. Auch seitens des SPIEGEL erfuhren wir durchweg Wertschätzung, Vertrauen und echte Neugier auf unsere Ideen. Das offene Arbeitsumfeld und die professionelle Begleitung durch Angelina Hinsch und Sönke Iwers trugen maßgeblich dazu bei, dass wir unsere Ideen voll entfalten konnten.

Vielen Dank, SPIEGEL Media!

Drei Monate, viele spannende Meetings und Workshops brachten am Ende ein Konzept, das Lust auf mehr macht. Wir danken SPIEGEL Media für das Vertrauen und die tolle Zusammenarbeit!

Ein herzliches Dankeschön gilt auch unseren HMS-Betreuenden Ulrike Meier und Prof. Dr. Armin Rott, die uns mit wertvollem Input begleitet und uns gleichzeitig viel kreativen Raum gelassen haben.