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Erasmus in Kopenhagen – In Dänemark leben und studieren

von MONA STUSSIG am 29.01.2018

Von September bis Dezember 2017 waren wir drei: Anna-Marie, Sven und ich (Mona) in Kopenhagen und haben unser Erasmussemester an der University of Copenhagen absolviert. Wie es uns in den Monaten in Kopenhagen ergangen ist, was besonders gut war oder nicht so toll, welche Tipps wir haben und was unsere besten Momente waren, das könnt ihr hier nachlesen.
Für die Zeit unserer Auslandsaufenthaltes haben wir an der Faculty of Humantities im Bereich Film and Media Studies und an der Faculty of Economics an der wunderschönen University of Copenhagen studiert. Unsere Unterkunft haben wir über die Housingfoundation der Uni gefunden und haben alle drei im gleichen Wohnheim im Stadtteil Frederiksberg in jeweils einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad gewohnt.

Da drei Personen etwas natürlich unterschiedlich wahrnehmen und einschätzen, beantworten wir alle die selben Fragen in diesem Artikel. Also gilt: Eine Frage und drei unterschiedliche Antworten.

Was hat dir besonders gut gefallen?

Mona:

Mir hat das Leben allgemein in Kopenhagen und die Atmosphäre der Stadt sehr gefallen. Ich finde den Lifestyle, das viele Radfahren und die entspannten Leute einfach toll.

Anna:

Die Uni und die Stadt. Die Uni in Kopenhagen hat einen tollen Ruf (sehr angesehen und eine der Besten weltweit!) und ist architektonisch wirklich sehr schön und modern! Daneben ist Kopenhagen eine wunderschöne Stadt – besonders für Leute, die es eher in den Norden zieht und die Atmosphäre einer Stadt am Wasser mögen.

Sven:


Kopenhagen ist eine superschöne und saubere Stadt, die durch die Lage sehr Hamburg gleicht. Auffällig empfand ich das wechselhafte Wetter, das nahtlos zwischen Regen, Wind und Sonne wechselt. Die öffentlichen Verkehrsmittel fahren in hoher Taktung, das Bezahlen mittels Rejsekort ist einfach, allerdings muss man jedes Mal ans ein- und auschecken denken. Die Leute sind zum Großteil (sehr) nett und hilfsbereit, manche werden allerdings schnell pampig, wenn man sich als „Touri“ outet. Grundlegend ist die Verständigung auf Englisch aber kein Problem.
Der moderne South Campus der University of Copenhagen

Der moderne South Campus der University of Copenhagen

Was ist dein liebster Kopenhagen-Moment?


Anna:


Der Ankunftstag: ich habe mich sofort wohlgefühlt.

Mona:


Ich war seit Jahren das erste Mal wieder auf einem Konzert. Mit einer Freundin war ich in Kopenhagen bei „The Kooks“ und es war ein wunderbarer Abend. Gute Musik, alle haben getanzt und mitgesungen und ich war einfach glücklich! Und ich habe ein lang aufgegebenes Hobby wieder angefangen und bin in Kopenhagen regelmäßig reiten gewesen.

Sven:


Mein liebster Kopenhagen-Moment war sicherlich die Feststellung, was für eine Enttäuschung doch die kleine Meerjungfrau ist. Ohne große Menschentraube an der Wasserkante, die ganz klar auf eine Attraktion hinweist, würde man vermutlich an der Dame einfach vorbei rennen...

Was war nicht so toll, was war schwierig?

Mona:

Am Anfang habe ich mich schwer getan in Kopenhagen Anschluss zu finden. Da ich auf Grund meines Praktikums erst 1.5 Wochen nach Beginn ankam und die Einführungswoche und Veranstaltungen verpasst hatte, war irgendwie auch der richtige Zeitpunkt um nicht alleine neu zu sein, vorübergegangen. Aber mit etwas Eigeninitiative habe ich diese Phase schnell überwunden.

Anna:


Die hohen Preise für Essen, Trinken oder auch Eintrittspreise sind anfangs sehr gewöhnungsbedürftig – aber man gewöhnt sich dran.

Sven:


Nicht so toll war der Ablauf an der Uni: zweimal Vorlesungen in der Woche (dienstags und donnerstags) jeweils 15.00-18.00 Uhr. Da vermisst man dann schon die Gleichmäßigkeit der Hamburg Media School. Dadurch habe ich auch kaum Leute kennengelernt, da jeder auf den letzten Drücker in die Vorlesung rennt und danach wieder seiner Wege zieht. Die Studieninhalte kannte ich entweder schon von der HMS oder Strategisches Management aus meinem Bachelor-Studium, daher war zum Teil schon Wiederholung und wenig Neues dabei.

Finanziell gesehen ist Kopenhagen teurer - ca. 1/3 mehr als wir es in Deutschland gewohnt sind. Das, und die Tatsache mit der Währung sind auf Dauer schon ein wenig nervig. Somit wäre es schon cooler, wenn die Dänen die Euro hätten.

Wie teuer ist Leben in Kopenhagen und hat dich das gestört?


Mona:


Kopenhagen ist teurer als Deutschland. Daran musste man sich erstmal gewöhnen. Die Miete liegt generell zwischen 600 € für ein günstiges und kleines WG Zimmer und 1000€ für eine kleine Wohnung in einem Wohnheim. Es kommt hierbei natürlich auf die Lage und Größe an. Lebensmittel sind ca. 1/3 teurer und Essen gehen oder ein Bier trinken sind ebenfalls deutlich teuer. Mein Tipp hierbei: Nicht immer alles umrechnen, das macht einen verrückt. Man entwickelt mit der Zeit ein Gefühl dafür, welcher Café für Kopenhagen billig ist und welcher teurer. Im Vergleich zu Deutschland ist einfach alles teuer!

Anna:


Wenn ich drüber nachgedacht habe, hat es mich schon des Öfteren gestört, besonders wenn man die Preise mit Deutschland vergleicht. Aber man gewöhnt sich doch sehr schnell an die Preise und rechnet irgendwann gar nicht mehr um. Weggehen, Feiern und Alkohol war mir persönlich aber zu teuer

Sven:


Teuer. Auf Dauer zu teuer. Macht keinen Spaß.

Hast du Tipps?

Mona:

Kopenhagen hat super viele Cafés, alle im wunderschönen Skandinavischen Design, da geht einem das Herz auf. Mein Lieblingscafé ist das Café Grød in Frederiksberg, da gibt es frisches Porridge und den besten Café Latte zu einem für Kopenhagen guten Preis. Und im Café Henckel kann man wunderbar arbeiten oder mit Freunden einen entspannten Nachmittag verbringen.

Ich kann den Dänisch-Kurs an der Uni nur empfehlen. Dabei lernt man super Leute kennen und zum ersten Mal was auf Dänisch bestellen oder verstehen worüber die Leute sprechen ist ein super Gefühl.

Anna:


Kurse würde ich möglichst nach persönlichen Interessen wählen, da es schwer einschätzbar ist wie sie ablaufen. Die Strategic Management Vorlesung und das Seminar sind sehr zu empfehlen!

Mein persönlicher place to be ist das Café „Mad og Kaffe“ und genauso schön ist das „Café Auto“.

Sven:


In Kopenhagen gibt es viele kleine und mittlere Cafés – mein Favorit ist ganz klar das „Bastard Café“, ein Spielecafé mit sehr studentischer Einrichtung und Klientel, was es aber auch sehr gemütlich macht. Super ist auch der Streetfood-Market in Nyhavn, da gibt es für jeden Geschmack etwas passendes hand-crafted.

Was hast du persönlich mitgenommen aus Kopenhagen?


Anna:


Dass es eine tolle Erfahrung ist alleine ins Ausland zu gehen, man sehr schnell Anschluss finden kann, und es gleichzeitig auch mal Spaß macht, Dinge auf eigene Faust zu erkunden und Neues kennen zu lernen.

Sven:


Erkenntnisse sind zum einen, das man in Deutschland schon einen hohen Bildungsgrad an den Universitäten vermittelt bekommt, welcher einem ähnlich, wenn nicht sogar höher als in Dänemark vorkommt. Ich denke schon, dass durch das auf-sich-gestellt-zu-sein im Ausland eine wichtige Erfahrung ist, die jeder nutzen sollte, um sich weiterzuentwickeln.

Mona:


Ich habe gemerkt wie gut unsere Ausbildung in Deutschland und auch an der Hamburg Media School ist. Das Niveau ist in meinen Augen deutlich höher als an der Uni in Kopenhagen. Und ich habe gelernt den Moment zu genießen und entspannter zu sein, so wie es die Dänen machen!
Kopenhagen Anfang September

Kopenhagen Anfang September

Würdest du nochmal Erasmus in Kopenhagen machen?


Mona:


Auf jeden Fall, ja! Kopenhagen ist eine traumhafte Stadt und die Möglichkeit zu haben dort eine Zeit zu leben würde ich auf jeden Fall ausnutzen. Mich hat diese Zeit auch persönlich total weitergebracht.

Anna:


Generell: auf jeden Fall JA! Jetzt nochmal: Nein – weil ich dann lieber in eine andere Stadt gehen würde.

Sven:


Ein Erasmusprogramm würde ich auf jeden Fall noch einmal machen, allerdings nicht in Kopenhagen, da die Uni mich nicht überzeugt hat, was echt schade ist. Vielleicht waren es auch einfach die falschen Kurse, aber da war ja wenig Spielraum.
Weihnachtstrubel im Dezember

Weihnachtstrubel im Dezember