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Hackathon: „Die Zukunft der Bildung“

Zwischen digitalen Lernassistenten, Mentoring-Plattformen und Tools für spielerisches Coden beim ersten Hackathon der ZEIT

von Franziska Leonie Prinz



Wie sollte und wie wird sie aussehen, die Bildung im Zeitalter der Digitalisierung? Diese Frage stellten sich über 50 Teilnehmer des ersten ZEIT-Hackathons, in Zusammenarbeit mit der Hamburg Media School und dem next media accelerator, der am Donnerstag, den 18.4.2017, um 17 Uhr im Helmut-Schmidt-Haus des ZEIT- Verlags startete. Über zweieinhalb Tage verfolgten Teams mit Kreativen, Projektmanagern, Entwicklern und Mitarbeitern der ZEIT innovative Ideen und Ansätze, um die Bildung von morgen zu revolutionieren. Die besten Ideen und Teams sollten am Samstagabend im Karl-H.-Ditze-Hörsaal der Hamburg Media School vor einer Fachjury gekürt und mit attraktiven Geldpreisen sowie Bildungspaketen belohnt werden.
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Kompetente Unterstützung erhalten die Teams vom next media accelerator

Direkt nach der Begrüßung des Geschäftsführers des ZEIT- Verlages, Rainer Esser, sowie der Geschäftsführerin Katharina Schaefer von der Hamburg Media School und dem CEO des Next Media Accelerators, Dirk Zeiler, der als Moderator durch die zweieinhalb Tage führte, starteten die Teams in den Räumen des Helmut-Schmidt-Hauses den Auftakt des Hack-Marathons. Dass vielversprechende Antworten auf die Bildung der Zukunft mit dabei sein würden, machten die ersten Ideenvorstellungen und Pitches der Teilnehmer deutlich: Es sollte sich unter anderem um persönliche Online-Tutorials drehen, um die Weitergabe von Wissen und Skills für Entrepreneurs, sowie eine App zum verbesserten Sprachenlernen und zur Förderung des interkulturellen Austausches. Über die darauffolgenden zwei Tage zogen sich die Teams in die Arbeitsräume der Hamburg Media School zurück, um ihre Ideen zwischen FlipCharts, Post-it-Boards und Club Mate Getränken bis spät in die Nacht zu diskutieren, zu evaluieren und zu programmieren.
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Hack, hack, hack...

Am Samstagnachmittag, nach weiteren 48 Stunden und wenig Schlaf, war es dann soweit: Im Hörsaal der Hamburg Media School hatte jedes Team drei Minuten Zeit, um sowohl die Jury, bestehend aus Angela Broer, der Geschäftsführerin der ZEIT-Akademie, Niels Peter Thomas, Chief Book Strategist bei Springer Nature, Isabelle Sonnenfeld Lead Google News Lab, Christina Pautsch, der Geschäftsführerin von Iversity, sowie Katharina Schaefer, der Geschäftsführerin der Hamburg Media School, von ihrer Idee zu überzeugen, als auch viele weitere, die über den Live-Stream des ZEIT- Verlages auf Facebook die Pitches verfolgen konnten.
Preisverleihung

Spannung vor den finalen Pitches im Hörsaal

Das Team EIS überzeugte nicht nur die Jury, sondern eroberte auch direkt die Herzen des Publikums mit seinem Auftritt. Es belegte den ersten Platz und war der Sieger des Abends. EIS steht für Eine Inklusive Sprache. Das Team um Anke Schöttler, die ihre Idee noch zwei Tage zuvor zurückhaltend vorgestellt hatte, um weitere Teilnehmer zu begeistern, möchte eine App entwickeln, mit der Kinder leichter und mit viel mehr Spaß kommunizieren können. Sprache ist, wie sie sagte, der Schlüssel zur Welt, aber nicht jeder kann sprechen: Wie zum Beispiel Lasse, der acht Jahre alt ist und in Hamburg in die erste Klasse geht. Lasse kann nicht verständlich sprechen. Das bedeutet, dass es für ihn nicht so einfach ist, sich mit seinen Klassenkameraden zu verabreden. Mit EIS soll diese Sprachbarriere überwunden werden. Und das nicht nur für Lasse, sondern für viele weitere Kinder, die zum Beispiel einen Migrationshintergrund haben und mehr Sprachtraining benötigen. Mit der App sollen Wörter mit Bild, Lautsprache und vor allem mit Gebärden zusammengebracht werden. Dies soll Kindern ermöglichen, selbstständig einen Grundwortschatz an Gebärden zu lernen, ein Vokabeltrainer für Gebärdensprache sozusagen. Da das Ganze auch Spaß bringen soll, werden Quizzes und Memories mit integriert. Bereits zwei Schulen und zwei Kitas konnte das Team in den 48 Stunden überzeugen, mitzumachen und Vorpilot zu sein. Die nächsten Schritte des Teams bestehen darin Initiatoren zu finden, wie z.B. die Aktion Mensch und Förderungen bei Bund und Ländern zu akquirieren.
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Team EIS erklärt seine ersten Ideen

Aber nicht nur EIS sorgte für Begeisterung bei der Jury und dem Publikum. Mit CODE’N’PLAY ging der innovativste Pitch des Abends an den Start. Das Team will Kinder spielerisch an das Programmieren heranführen, ohne dass sie es merken. Mit Storytelling und spannenden Geschichten soll hier in erster Linie die Unterhaltung im Vordergrund stehen und dabei den Kindern parallel grundlegende html Kenntnisse vermittelt werden.
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Teamraum von Code'n'Play

Um ein vereinfachtes Lernen ging es auch bei BRAINY, die als bester Pitch gekürt wurden. Das Team um Robin Zenz möchte einen Lernassistenten entwickeln, der den Lernprozess koordiniert und effizient gestalten soll. Auf Basis der Analyse des eigenen Lerntyps sollen Empfehlungen zum verbesserten Lernen gegeben und durch eine Community-Funktion für optimalen, sozialen Austausch gesorgt werden.
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Team Brainy feilt am perfekten Pitch

Der erste Hackathon der ZEIT hat die digitale Bildung über zweieinhalb Tage neu gedacht. Das Ergebnis zeigt: Digitale Technologien können sinnvoll eingesetzt werden, um Bildung zu vereinfachen, zu fördern, flexibler und individueller zu machen- und im Fall von EIS neue Wege für mehr Interaktion und Partizipation zu eröffnen. Die intensive Zusammenarbeit der Teams hat zudem verdeutlicht, wie schnell erste Ideenansätze weiterentwickelt und gefestigt werden können. Eins scheint gewiss: Die Digitalisierung wird immer mehr Einzug in das Bildungswesen nehmen. Wie die Zukunft der Bildung aussehen wird und wie Wissen auf neuen Wegen vermittelt werden kann und zwar nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis, wurde an den zweieinhalb Tagen des ZEIT Hackathons deutlich.



Fotos: I. Jaacks