Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Sei es ein Schachcomputer der den besten menschlichen Schachspieler der Welt besiegt, wie der Deep Blue der 1996 gegen Garri Kasparow gewann, oder das neuste Phänomen der KI-Entwicklung: ChatGTP.
KI- Anwendungen finden in immer mehr Bereichen des menschlichen Lebens ihren Platz. Im Rahmen des Prototyping Labs von NextMedia sollten drei interdisziplinäre Teams sich zu verschiedenen Problemstellungen von Kunden aus der Medienbranche mit der Entwicklung von KI-Anwendungen beschäftigen, welche diese Probleme lösen können. Im Rahmen meines Praxisprojekts an der Hamburg Media School habe ich am Prototyping Lab 2022/23 teilgenommen und dort im Team für unseren Kunden den Jahreszeiten Verlag eine KI – Lösung mitentwickelt, welche anhand von Social-Media Daten, Food Trends frühzeitig erkennen lässt, damit darauf aufbauend datenbasierte und strategische Produktentwicklungsentscheidungen getroffen werden können.
Als ich Anfang Oktober erfuhr, dass ich der Einzige aus meinem Kurs war, der sich für das Prototyping Lab von NextMedia entschieden hatte, wollte ich zunächst mein Praxisprojekt noch einmal wechseln. So als einziger, ohne die Möglichkeit sich mit Kommiliton*innen auszutauschen zu können fand ich zunächst doof.
Dann habe ich mir das Ganze aber nochmal durch den Kopf gehen lassen und dachte mir: Warum nicht als Chance sehen, ist doch cool in einem interdisziplinären Team mit Studierenden von anderen Universitäten an einem Thema zu arbeiten mit dem ich bisher nur theoretisch Berührungspunkte hatte.
Gesagt, getan und so fand am zwanzigsten Oktober auch schon der Kick Off Termin zu meinem Praxisprojekt zusammen mit NextMedia statt. In einem kleinen Meeting Raum Nähe in Nähe des Oberhafens lernte ich dann nicht nur meine Teammitglieder kennen, sondern auch unseren Kunden, den Jahreszeitenverlag, sowie die Mitglieder der beiden anderen Teams. Nach ein paar einleitenden Worten von Bruno Marks, dem Leiter des Prototyping Labs, ging es auch schon direkt in einen Ideation Sprint, d.h eine Art Brainstorming, dass uns dabei unterstützen soll die Aufgabe Stück für Stück zu durch Dringen, Unklarheiten aus dem Weg zu schaffen und Machbares von nicht machbarem trennen.
So passten wir die ursprüngliche Aufgabenstellung an die Rahmenbedingungen des Prototyping Labs sowie der technischen Infrastruktur des Kunden an.
Glücklicherweise matchte es nicht nur im Team direkt, sondern auch mit dem Kunden waren wir auf einer Wellenlänge und konnten so schnell ein gemeinsames Verständnis der
Problemstellung, bekommen. Als klar war, wie wir die Aufgabenstellung angehen wollten, formulierten wir unsere Zielsetzung, die wie Folgt lautete:
» Wir entwickeln ein Marktforschungstool für Entscheidungsträger*innen des Jahreszeiten Verlags, mithilfe dessen Food Trends, für die Zielgruppe 20-30 Jahre, identifiziert werden können. Langfristig sollen so auf der Datengrundlage des Tools strategische Produktentwicklungsentscheidungen getroffen werden können. «
Knapp eine Woche nach dem Kick Off und einem ersten internen Teammeeting, bei dem wir Aufgabenpakete verteilten, treffen wir uns erneut mit unserem Kunden, dem Jahreszeiten Verlag um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dabei sprechen wir insbesondere über technische Rahmenbedingungen zur Implementierung des Prototypen. Im Anschluss ging es dann auch schon in die Umsetzung unserer Idee.
Im Prinzip ist diese recht simple: Wir ziehen uns aussagekräftige Zahlen zu Beiträgen und Videos, von für das Thema Food relevanten Social-Media Plattformen wie Instagram und TikTok, bereiten die Daten auf und visualisieren sie letztlich so, dass Entscheidungsträger*innen des Jahreszeitenverlags drauf aufbauen Produktentwicklungentscheidungen treffen können.
DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / PRAXISPROJEKTE
Projektbericht: KI x Content: Die Zukunft der Medienbranche neu denken
Was jedoch in der Theorie so einfach klingt, ist in der Praxis dann doch etwas komplexer und ich bin dabei keineswegs ein Experte. Hier muss man klar sagen, kam der Großteil der Arbeit von meinen beiden Teammitgliedern, Malte und Vanessa.
Malte studiert an der FH-Wedel, im Projekt war er maßgeblich mit der Beschaffung der Daten beauftragt und hatte die Rolle des Software Engineers inne. Vanessa studiert an der Uni Hamburg Informatik, und hat sich im Wesentlichen um die Verarbeitung und
Aufbereitung der Daten gekümmert, daher lag ihr Schwerpunkt im Projekt auf Data Science/ Engineering Themen.
Aufgrund ihrer Vorkenntnisse haben sich die beiden super ergänzt, da beide schon in ähnlichen Projekten gearbeitet haben und entsprechende Schwerpunktthemen im Studium gewählt haben. Das war insbesondere dann wichtig wurde als wir erfuhren, dass ein Teammitglied, welches anfangs noch unserem Team zugeteilt war, nun nicht mehr am Prototyping Lab teilnehmen wird. So hatten wir eine Person weniger im Team die fachspezifische Aufgaben übernehmen konnte.
Dies konnten wir jedoch aufgrund der guten Vorarbeit und der Kompetenz von Malte und Vanessa so gut abfedern, sodass es keinen größeren negativen Einfluss auf das Projekt hatte.
So verlief das Projekt dann auch recht reibungslos, zwar konnten wir am Ende noch keinen so ausgereiften Prototypen vorstellen, wie wir das Anfangs geplant hatten, jedoch ausreichend genug, um zu zeigen unsere Idee funktioniert. So konnten wir am finalen Tag, dem Reveal des Prototypen, die bisher gesammelten Daten, trotz des Wegfalls eines Teammitglieds und der doch recht knappen Zeit von 3 Monaten, noch so aufbereiten, dass sie auch von Personen interpretiert werden können, die keine umfangreiche IT-Ausbildung hatten.
»Wir haben uns für den Entwurf eines Prototypen zur KI-gestützten Identifizierung von Trends an die HMS gewandt. Von Auftragsklärung über den Projektverlauf bis hin zur Fertigstellung des einsatzfähigen Prototypen lief alles reibungslos. Ein tolles Beispiel innovativer Zusammenarbeit. « (Zitat Jahreszeiten Verlag)
Damit der Prototyp jetzt allerdings sein volles Potenzial entfalten kann und letztlich auch tatsächliche Trends abgelesen werden können müssen Daten über einen längeren Zeitraum gesammelt werden. Nun liegt das Projekt in den Händen des Jahreszeiten Verlags und es liegt an ihnen, was Sie aus dem Projekt machen. Wir sind gespannt, welche Entwicklungen sich noch aus unserem Prototypen heraus entwickeln.
Insgesamt war es eine großartige Erfahrung am Prototyping Lab teilgenommen zu haben, ich konnte viele spannende Persönlichkeit aus den verschiedensten Bereichen und Disziplinen kennenlernen und habe viel neues dazugelernt, sei es in Workshops zum Thema Gründung, Präsentationstechnicken oder beim finalen Reveal des Prototypen.
Daher will ich mich herzlich bei Bruno Marks und seinem Team von Next Media bedanken, bei Jannik unserem Tech-Mentor von Neuralfinity, unserem Kunden dem Jahreszeitenverlag, insbesondere bei Anja Weddig (Head of Opperations) und Nik Behrend (Operations Management), sowie dem Team der HMS rund um Prof. Dr. Armin Rott, Andreas Wrede und Stefanie Kirschbaum.