Journalistische Kompetenzen
Digitaler Wandel und journalistische Produktion
Die Vermittlung von Qualifikationen digitaler Medienproduktion und von technischem Know-how, speziell für Smartphones, ist zentraler Bestandteil dieses Schwerpunkts. Mit dem Wissen um den Zusammenhang von Journalismuswandel und Medienwandel lernen Studierende plattformgerechte Publishing-Techniken sowie erfolgreiche Distributionsstrategien für Social-Media-Kanäle kennen. Journalistische Kernkompetenzen werden mit dialogorientierten Storytelling-Formen verknüpft und in bestehende redaktionelle Planungsroutinen und agile Produktionsumgebungen überführt.
Journalismus und Publikum
Entscheidender Faktor im digitalen Journalismus ist die genaue Kenntnis der Zielgruppe. Mithilfe neuer Instrumente der Publikumsanalyse wird das komplexe Beziehungsgeflecht von journalistischen Produzent*innen zu ihrem Publikum untersucht. Anhand von Fallbeispielen praktizieren die Studierenden den Einsatz partizipativer Methoden im Redaktionsalltag, die Auslagerung journalistischer Arbeits- und Kreativprozesse und die konkreten Auswirkungen publizistischer Gemeinschaftsbildung. Vermittelt wird dadurch ein solides Verständnis für Innovation, Zielgruppenansprache, Produktentwicklung und Markteinführung.
Qualität und Ethik im digitalen Journalismus
Digitaler Qualitätsjournalismus beinhaltet ein normatives Konzept, das digitales Storytelling, Audience Development, digitale Instrumente journalistischer Qualitätssicherung sowie die gesellschaftliche Verantwortung im Journalismus – Stichwort Medienkompetenz – mit einschließt. Die Studierenden befassen sich dazu mit ihrer individuellen Handlungsverantwortung im Rahmen eines modernen Rollenverständnisses. Social Responsibility wird hierbei als digitale Berufs- und Sozialethik verstanden, auf deren Basis Medienmacher*innen für neue Instrumente der Selbstkontrolle sensibilisiert und im medienkritischen Denken geschult werden.
Redaktionelle Kompetenzen
Redaktions- und Prozessmanagement (Vertiefung redaktionelles Management)
Die digitalen Medien erfordern Unternehmergeist sowohl in den Redaktionen, aber auch Impulse von außerhalb. Vor allem für angehende Führungskräfte im Journalismus ist es von Vorteil, auf Redaktionsebene ein kompetentes Prozess- und, Projektmanagement zu beherrschen, das sich positiv auf die Qualität redaktioneller Produkte auswirkt. Studierende lernen, welche Werkzeuge zu welchem journalistischen Angebot passen, und wie der Workflow innerhalb der journalistischen Arbeitswelt optimiert werden kann. Organisationsmanagement erhält in diesem Schwerpunkt den strategischen Stellenwert, der ihm im Alltag von Redaktionen aus publizistischen und wirtschaftlichen Gründen zukommt.
Führungskompetenzen und Changemanagement (Vertiefung redaktionelles Management)
Wer journalistische Leistung in seinem Team zielgerichtet fördern möchte, muss eine agile Kommunikations- und Unternehmenskultur entwickeln. Im Mittelpunkt stehen in diesem Schwerpunkt wesentliche Elemente des Changemanagements: Studierende lernen systematisch und mittels Fallbeispielen aus der Praxis unterschiedliche Methoden des Human Ressource Management Leaderships kennen, um gruppendynamische Prozesse auf Leitungsebene steuern und Veränderungen in bestehende Redaktionsstrukturen einbetten zu können.
Innovation und Kreativmanagement (Vertiefung redaktionelles Management)
Technologische Neuerungen sind zentrale Triebfedern des gesellschaftlichen Fortschritts und bestimmen die Dynamiken des Digitalen Journalismus. Es gehört zum Selbstverständnis von Journalist*innen, die in Führungspositionen streben, Innovationen zweckmäßig planen, steuern und managen zu können. Im Fokus steht die Stimulierung journalistischer Kreativität, um nachhaltige und marktfähige Innovationen zu entwickeln. Studierende befassen sich dazu mit Managementstrategien zur Identifikation und zur Ausschöpfung des redaktionellen Innovationspotenzials.
Grundlagen des digitalen Journalismus (Vertiefung redaktionelle Produktion)
Die Digitalisierung bringt neue Arbeitsprofile und Arbeitsweisen in den Journalismus. Bei der Recherche stehen immer mehr Möglichkeiten zur Verfügung, wobei Fakten besonders gründlich ausgewertet und geprüft werden müssen. Studierende befassen sich mit Wissen und Theorien der Journalismusforschung sowie dem Zusammenhang von medientechnologischen Entwicklungen, journalistischen Medien und Ethik.
Journalistische digitale Darstellungsformen und Arbeitstechniken (Vertiefung redaktionelle Produktion)
Mit der digitalen Transformation des Journalismus werden auch die Typologien, Stilmittel und Strukturen der Darstellungsformen vielfältiger. Journalist*innen müssen für eine crossmediale und multimediale Arbeitsweise um die die Spezifika unterschiedlicher digitale Medienformate und -gattungen wissen.
Digitale Medienproduktion und Mediendistribution (Vertiefung redaktionelle Produktion)
Mit den neuen Medien entstehen immer mehr Möglichkeiten der Verbreitungs- und Produktionswege für Redaktionen. Journalist*innen brauchen die Kompetenzen audiovisuelle und multimediale Beiträge zu entwickeln, zu produzieren und an spezifische Zielgruppen zu bringen. Studierende erlernen diese und entwickeln eigene Formate und Angebote.
Interdisziplinäre Kompetenzen
Mediensysteme im digitalen Wandel
Der Strukturwandel verändert das gesamte Mediensystem und bringt veränderte Öffentlichkeiten hervor. Die digitale Transformation wird zum einen als Treiber für Innovationen und Fortschritt verstanden, zum anderen wirken die digitalen Informations- und Kommunikationsströme auf politische Bildungsprozesse und den sozialen Zusammenhalt ein. Diese gesellschaftspolitischen Folgen der Digitalisierung stellen für Journalist*innen professionelle Herausforderungen dar, aber auch Chancen, denen Studierende in diesem Kompetenzfeld nachgehen.
Ökonomie digitaler Medien
Im Zuge der Digitalisierung wandeln sich die Geschäftsmodelle von Unternehmen und die Finanzierungsoptionen für Journalismus rapide. Zugleich entstehen neue Formen der Medienkonzentration. Auf Basis von anwendungsorientierten Ökonomietheorien und aktuellen Fallstudien werden digitale Erlösmodelle auf ihre Wirtschaftlichkeit hin diskutiert, aber auch die Risiken von Vertrustung und internationalem Wettbewerb erörtert. Studierende erlernen somit wertvolles ökonomisches Basiswissen und die Mechanismen der neuen digitalen Märkte.
Medienrecht in der Digitalisierung
Im Spannungsfeld des digitalen Medienrechts befassen sich die Teilnehmer mit journalistischen Sonderrechten. Im Zentrum stehen privat- und strafrechtliche Aspekte, die sich z.B. in Bezug auf Video-Livestreaming und im Umgang mit Social Media (Fake News, Hate Speech) ergeben. Ebenso geht es um die rechtlichen Rahmenbedingungen und ihre konkrete Handlungsrelevanz für die Berufspraxis (Urheberrecht, Datenschutz) sowie die Optionen einer Rechtsbarkeit im Internet.
Empirische Medienforschung
Gerade in Bezug auf digitale Medien spielt die Medienforschung eine besondere Rolle. Welche Wirkungen hat die digitale Mediennutzung auf das Publikum und welche ethischen Herausforderungen bringt diese mit sich? Um solchen und andere Fragen wissenschaftlich fundiert nachgehen zu können, erlernen die Studierenden in diesem Modul quantitative und qualitative Methoden der Medienforschung, die am Ende des Studiums auch in der Masterarbeit angewendet werden können.